Aus für Spitalsstation

„Bei einem Drittel aller Geburten ist Arzt nötig“

Niederösterreich
16.02.2024 19:05

Für ein funktionierendes Dienstrad in der Geburtenstation der Landesklinik in Waidhofen an der Ybbs wären bis zu sieben Fachärzte nötig. Die gibt es nicht. Daher wird die Abteilung gesperrt. Denn Komplikationen im Kreißsaal sind keine Seltenheit - und dann muss ein kompetenter Mediziner bereitstehen.

Probleme mit dem Personalstand gab es an der Gynäkologie und Geburtenstation in Waidhofen an der Ybbs schon seit langer Zeit. Vor zwei Jahren musste die Abteilung vorübergehend schließen, am Donnerstag zog die Landesgesundheitsagentur (LGA) den endgültigen Schlussstrich. Mit 24. März stellt die Station den Betrieb komplett ein.

Löcher im Dienstplan
„Diese Entscheidung war alternativlos“, erklärt am Freitag Markus Klamminger, medizinischer Direktor der LGA. Trotz internationaler Suche haben sich keine Fachärzte für die Abteilung gefunden, betont der Waidhofner Spitalsdirektor Peter Leidl: „Bei Krankenständen und Urlauben waren die Löcher im Dienstplan nicht mehr zu stopfen.“ Was auf Dauer zu riskant sei. „Denn bei einem Drittel aller Geburten ist der Eingriff eines Facharztes nötig“, untermauert Klamminger die Argumente mit Statistikdaten.

Stadtchef bedauert Schließung
Dass die Ankündigung der Schließung der Spitalsabteilung im Rathaus von Waidhofen an der Ybbs keine Begeisterungsstürme auslöst, war absehbar. Doch auch ÖVP-Bürgermeister Werner Krammer schließt sich den Argumenten der LGA an: „Die Sicherheit der Babys und Mütter muss an erster Stelle stehen.“ Ihm sei vor allem auch wichtig, dass es zu keinem Personalabbau komme.

Personal muss nicht zittern
Alle betroffenen 34 Mitarbeiter sollen in andere Abteilungen oder Spitäler übernommen werden, versichern die beiden LGA-Vorstände Konrad Kogler und Alfred Zens. Und den Patientinnen stehen in Zukunft die Fachabteilungen der Kliniken in Amstetten, Scheibbs und Melk zur Verfügung. Der Großteil der rund 350 jährlichen Geburten im Krankenhaus Waidhofen an der Ybbs werde in Zukunft in Amstetten stattfinden. „Schon bisher wurden etwa Risikoschwangerschaften aus Waidhofen bei uns betreut“, so der Amstettner Primar Andreas Pfligl, der die größte Geburtenstation des Mostviertels leitet.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele