Künstler Gottfried Helnwein sorgt wieder für Aufsehen: Diesmal im Wiener Stephansdom, wo er zum Beginn der Fastenzeit gemeinsam mit Dompfarrer Toni Faber das erste von drei neuen Triptycha („dreiteiliges Kunstwerk“) präsentierte.
„Die Tradition des Fastentuches als Verhüllung der Altarbilder wird seit einigen Jahren in St. Stephan von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern über den ganzen Osterfestkreis ausgedehnt. Die Zeit wird so dafür genutzt, um in der Sprache der zeitgenössischen Kunst etwas von dem zur Sprache zu bringen, das uns Christen wichtig ist“, sagte Toni Faber bei der Präsentation im Steffl: Je drei großformatige Triptychon-Darstellungen (dt.: dreiteiliges Kunstwerk) von Gottfried Helnwein - auf Leinwand gesprüht, kombiniert mit Lichtinstallation - sollen den Abstieg in das Reich des Todes, die Auferstehung und die Aussendung des Heiligen Geistes zum Ausdruck bringen.
Für die Fastenzeit wird der Hochaltar mit einer in liturgischem Violett gehaltenen Leinwand verhüllt, die das Turiner Grabtuch mit dem Antlitz Jesu auf den Kopf stellt, die beiden Seitenaltäre sind mit riesigen Totenschädeln verhüllt. „Die bedeutenden Kunstwerke, die im Auftrag der katholischen Kirche entstanden sind, haben zu ihrer Zeit immer für Aufregung und Skandale gesorgt“, so Gottfried Helnwein, „die Fresken der Sixtinischen Kapelle zum Beispiel sind ein absoluter Schock gewesen, weil sie nicht der bekannten Ikonografie entsprochen haben, ein Papst hat diese entfernen lassen wollen, dazu kam es aber nicht, weil ihn der Schlag getroffen hat. Was man als Gottesbeweis betrachten könnte."
Es ist das erste von drei Triptycha, die Helnwein für die Zeit zwischen Aschermittwoch und Pfingsten kreiert hat. Das zweite wird ab Karsamstag zu sehen sein und das dritte dann kurz vor Pfingsten bis zur Langen Nacht der Kirchen gezeigt.
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