Drei Tage Ausnahmezustand in Ebensee: Das innere Salzkammergut, also das „zehnte Bundesland“, feiert den Fasching. Am Sonntag fand der normale Umzug statt, am Montag folgt der berühmte Fetzenzug. „Der ist immaterielles Kulturerbe und unsere Identität“, sagt Bürgermeisterin Sabine Promberger.
„Was ist normal an den drei Tagen? Wir fallen das ganze Jahr aus der Rolle, das ist nur der Höhepunkt. Drei Tage Ausnahmezustand, eigentlich sind es fast zwei Wochen mit Auf- und Abbau. Wir geben hier alles, damit wir auch in Zukunft zu den Faschingshochburgen in ganz Österreich zählen. Wir sind das innere Salzkammergut, also das zehnte Bundesland.“
Die Stimmung war trotz Dauerregens sensationell: Ebensee ist im Faschingsfieber! „Bei schönem Wetter kommen rund 15.000 Zuseher zu uns. Und am Montag ist bei uns der wichtigste Tag im Jahr“, lacht Hannes Scheck jun. Nur drei Stunden Schlaf hat der Präsident des Faschingskomitees hinter sich. So viel wie wahrscheinlich jeder andere Ebenseer auch.
„Immaterielles Kulturerbe“
„Am Freitag nach Dienstschluss werden hier schöne Feiertage gewünscht“, erklärt Sabine Promberger. Die Bürgermeisterin ist auch erst um halb fünf Uhr in der Früh ins Bett gekommen, steht dennoch ihre Frau. „Der Fetzenmontag ist immaterielles Kulturerbe, und Fasching ist für uns Identität“, so die Bürgermeisterin, die alle paar Minuten von einem Teilnehmer zu einem Schnapserl eingeladen wird.
Prinzenpaar als Fred und Wilma
Das Prinzenpaar, das beim normalen Umzug am Sonntag noch als Fred und Wilma Feuerstein maskiert war, ist am Montag in seiner offiziellen Rolle unterwegs. „Wir müssen bei den ganzen Bällen anwesend sein, Reden halten, haben viel Aufwand und viele Termine, wenig Schlaf und dementsprechend Alkohol“, so Thomas Loidl augenzwinkernd. Das Grande Finale ist dann am Montag. „Da wird der Fetzen verbrannt und die Geldtascherl gewaschen, weil nach dieser Zeit eh keiner mehr Kohle hat“, lacht Sarah Neuböck.
Persiflage des Pudertanzes
Und was darf mittlerweile bei einem Faschingsumzug im Salzkammergut nicht fehlen? Eh klar. Der Pudertanz. Oder besser gesagt: „Da Puhdahtanz.“ Wobei die 25 Damen in der Waschmaschine deutlich lustiger waren.
„Wir sind eine reine Frauenpartie. Die Männer brauch ma nur zum Ziehen“, scherzte Annemarie Raberger. Und Bürgermeisterin Sabine Promberger fügte hinzu: „Jetzt bin ich froh, wenn die Fastenzeit beginnt.“
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.