Wo läuft Stephan Helm dem ehemaligen DFB-Coach Hansi Flick den Rang ab? Beim Punkteschnitt! Und was haben beide Trainer gemeinsam? Sie wurden letztes Jahr ihre Jobs los! Der Burgenländer blickt im Gespräch mit der „Krone“ auf seine Zeit in St. Pölten zurück. Und warum der aktuelle Co-Trainer-Posten beim U19-Nationalteam für ihn temporär ist und ihn ein neuer Klub reizen würde.
Zuerst die Fakten. Stephan Helm holte als Trainer bei St. Pölten in seinen knapp zweieinhalb Jahren in 69 Spielen 34 Siege, 11 Remis und verlor 24-mal. Rechnet man die Zeit bei St. Gallen II (14 Spiele) davor dazu, ergibt sich ein Punkteschnitt von 1,73 pro Spiel. Und damit wäre Helm sogar „besser“ als ein gewisser Hansi Flick beim deutschen Nationalteam (ein Schnitt von 1,72 in 25 Spielen). Zugegeben, ein weit hergeholter Vergleich. Der aber die Qualität und Arbeit des Pamhageners unterstreicht.
Die in St. Pölten im Oktober letzten Jahres aber nicht mehr gefragt war. Der Negativlauf in Liga „zwa“ kostete Helm und Trainer-Buddy Emanuel Pogatetz den Job beim „Wolfsrudel“. „Solche Schritte gehören im Fußball dazu, so ist eben das Geschäft“, hat Helm das Aus mittlerweile dementsprechend verdaut. Es gab auch kein böses Blut, im Gegenteil. „Die Zeit und das Miteinander war von Wertschätzung geprägt, das war allen Parteien immer wichtig.“ Wie auch der Aufstieg. Den man erneut nicht schafft(e), letzte Saison mit einer jungen Truppe aber erst im Meisterschafts-Finish verspielte.
„Gute Basis hinterlassen“
„Das Team hatte ein Gesicht, eine klare Spielidee. Das war schon top und ich denke, da haben auch alle Beteiligten tolle Arbeit geleistet“, so der 40-Jährige. Den Anfang von seinem Ende bei St. Pölten sieht er in der Analyse und Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit.
Ich bin offen für Neues und recht flexibel. Das Spektrum an möglichen Klubs ist groß. Erfahrung in der Schweiz habe ich ja auch schon.
Stephan Helm, Ex-Trainer St. Pölten
„Das Ziel Aufstieg war klar, da muss dann auch jede Entscheidung des Trainers sitzen. Vielleicht haben wir da auch Fehler gemacht, waren zum Teil auch naiv“, findet Helm ehrliche Worte. Und zieht seine Schlüsse daraus. „Es überwiegt aber das Positive. Wir haben definitiv eine gute Basis im und für den Verein hinterlassen, auch viel entwickelt.“
Gespräche mit Klubs
Vorerst wird der rot-goldene Trainer „Co“ beim U19-Nationalteam, soll dort Oliver Lederer unterstützen. „Eine schöne Aufgabe, aber das wird nur temporär, also für den nächsten Lehrgang, sein“, weiß Helm.
Denn Gespräche mit dem ein oder anderen Klub gab’s bereits. „Ich sehe mich schon im tagtäglichen Geschäft und bin offen für Neues, auch recht flexibel.“ Es könnte womöglich auch das Ausland rufen. Vielleicht die Schweiz, wo er schon einmal war? „Dort konnte ich ja Erfahrung sammeln, habe ich zudem gute Kontakte. Es ist vieles möglich, aber das Gesamtpaket muss passen.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.