Frech ist das neue Stück der Landjugend Berndorf, das den bäuerlichen Alltag mit Humor nimmt. Wer beim Spielen den Text vergisst, bekommt in der Bauernstube ein Schnapserl.
Sich selbst und das Landwirt-Sein nicht ganz ernstzunehmen und damit die Zuschauer zum Schmunzeln zu bringen ist das Ziel der Landjugend Berndorf. Sie feiert heute mit ihrem neuesten Stück „Alles Bauerntheater“ von Erich Koch Premiere. Es ist eine Liebesgeschichte zwischen der Bauerntochter Eva (Marlene Mandlberger), die mit ihren blauen Haaren gar nicht ins Bild der Dorfgemeinschaft passt und dem Studenten Hans (Dominik Haberl).
Sie versucht ihn zum Bauern zu machen – der Konflikt ist vorprogrammiert. Evas Vater Alfons (Toni Stöger) will der Kellnerin des Dorfbeisls näherkommen und inszeniert dafür ein Theaterstück. Als seine Frau (Annalena Schwaiger) dahinterkommt, holt sie zum Gegenschlag aus und schmiedet einen Racheplan.
Acht junge Berndorfer probten dafür seit September dreimal in der Woche im Gasthaus „Neuwirt“. Theaterleiterin Hannah Stöger hat das Stück ausgesucht und das Skript für 50 Euro im Internet gekauft.
Wenn der Text nicht sitzt, gibt es ein Schnapserl
„Vor allem die Gemeinschaft macht das Theaterspielen aus“, sagt Stöger. Dass im Publikum Eltern, Großeltern und Freunde sitzen, macht den jungen Schauspielern wenig aus. Für Marlene Mandlberger gibt es nur eine Taktik, damit umzugehen: „Ich blende alle im Saal aus.“ Wenn die Scheinwerfer auf die Bühne gerichtet sind, braucht es Selbstvertrauen und sicheres Auftreten, weiß Kollegin Schwaiger.
Vergisst jemand vor Lampenfieber den Text, gibt’s ein Schnapserl: Die Darsteller gehen an die Bühnenseite und schenken sich ein Stamperl ein. Im Stück ist es Schnaps, im Glas ist aber nur Saft. Unmittelbar dahinter sitzt Katharina Schleindl und flüstert den Text zu. Wie viel Improvisation letztlich gefragt ist, kann bis zum 4. Februar bei acht Aufführungen beurteilt werden. Der Eintritt kostet neun Euro.
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