Dilettantische Dealer

Kokain um 850.000 Euro in Parndorf sichergestellt

Gedränge auf der Anklagebank: Das Trio war auf schnelles Geld aus, machte die Rechnung aber ohne die österreichische Polizei. Nun müssen die Täter für mehrere Jahre hinter Gitter.

(Bild: HS, Krone KREATIV)

Prozess am Landesgericht Eisenstadt: Zwei Deutsche und ein Ungar wollten 6,5 Kilo Koks verkaufen und gingen einem verdeckten Ermittler ins Netz.

Wahrlich eine bunte Truppe, die es sich auf der Anklagebank am Landesgericht Eisenstadt unbequem machen musste: Zwei Deutsche, 57 und 45 Jahre alt, der eine Saunaclub-Betreiber, der andere Koch; und ein Staplerfahrer (56) aus Ungarn. Gesamtanzahl der Vorstrafen: 12, davon 7 einschlägige.

Möglicher Verdienst: 250.000 Euro
Im August 2023 wollte das Trio einen lang gehegten Plan in die Tat umsetzen: Wir laden in Ungarn sechseinhalb Kilo Kokain mit einer Reinheit von 80 Prozent in den Kofferraum, fahren damit nach Österreich, verstecken den Stoff auf einem Firmengelände in Parndorf, rufen dann den Abnehmer an und streifen 250.000 Euro ein.

Blöd nur, dass es sich beim Kunden um einen verdeckten Ermittler handelte und die Drei an Ort und Stelle verhaftet wurden. Ein „echter“ Dealer hätte das Zeug gut und gern grammweise um 850.000 Euro unter die Leut’ bringen können.

Ein Trottel ärgert sich ...
Auf Anraten ihrer renommierten Anwälte Michael Dohr und Marcus Januschke bekannten sich die Angeklagten vollinhaltlich schuldig. Freilich tat es jedem furchtbar leid, die Rede war auch von Dilettantismus. „So eine Menge anzubieten, ist etwas einfältig“, sagte Dohr, während der Koch leise Selbstkritik übte: „Ich bin so ein Trottel! Ich ärgere mich über mich selbst.“

Das Urteil - 5 und 7 Jahre Haft für die Deutschen, 3,5 Jahre für den Ungarn - ist nicht rechtskräftig, da die Staatsanwältin keine Erklärung abgab.