„Zu nah dran“

Verletzte und Brände bei Silvester-Unfällen

Österreich
01.01.2024 07:47

In der Silvesternacht ist es auch dieses Jahr wieder zu zahlreichen Unfällen mit Pyrotechnik gekommen - viele davon, weil sich Feiernde zu nah bei Raketen & Co. aufgehalten hatten. In Kärnten mussten Polizeiberichten zufolge fünf Menschen ins Spital gebracht werden. In Tirol wurden auch mehrere Brände durch Feuerwerkskörper gemeldet.

Bereits am Sonntagabend wurde in Nikelsdorf (Kärnten) ein 55-Jähriger schwer an der Hand verletzt, als ihn eine Rakete traf. Ein 33-Jähriger sowie ein 16-Jähriger wurden sogar im Gesicht getroffen. Handverletzungen erlitten ein 49-Jähriger in Rennweg und eine 29-Jährige in Althofen.

Der erste Unfall ereignete sich um 18.00 Uhr im Garten des 55-Jährigen. Eine Rakete der Kategorie F2 traf das Mobiltelefon in der Hand des Mannes, der sich dem bereits gezündeten Feuerwerkskörper nach einer vermeintlichen Fehlzündung genähert hatte, meldete die Landespolizeidirektion Kärnten. Als er die Rakete neuerlich zünden wollte, feuerte sie ab und traf ihn aus kurzer Distanz. Nach Erstversorgung wurde er von der Rettung ins LKH Villach gebracht.

Verhängnisvolle Feuerwerksbatterien
In Umberg hatten zwei Wiener im Alter von 33 und 36 Jahren um Mitternacht eine mit zwei Zündschnüren versehene Feuerwerksbatterie gezündet. Der 33-Jährige sei zu nahe an der Batterie geblieben und sei beim Abfeuern im Gesichtsbereich verletzt worden. Nach Erstversorgung durch einen Notarzt brachte ihn die Rettung ins Klinikum Klagenfurt.

Ebenfalls eine Feuerwerksbatterie um Mitternacht zündete der 49-Jährige in Rennweg. Er sei bei der Batterie geblieben, weil er geglaubt habe, dass die Zündung nicht funktioniert habe, gab der Deutsche an. Die Batterie feuerte ordnungsgemäß ab und verletzte ihn an einer Hand. Mit offenbar leichten Verletzungen wurde er von der Rettung ins Krankenhaus Spittal an der Drau gebracht.

Beim Unfall in Althofen detonierte der pyrotechnische Gegenstand in der Hand einer 29-Jährigen, die dabei unbestimmten Grades verletzt wurde. Die Rettung brachte sie nach Erstversorgung ins Krankenhaus Friesach. Die Erhebungen zur Unfallursache seien noch nicht abgeschlossen, hieß es von der Polizei.

In Wolfsberg wurde ein Jugendlicher (16) im Gesicht schwerst verletzt, nachdem er sich über eine entzündete Raketenbatterie gebeugt hatte. 

Sachbeschädigungen in Kärnten
Neben Verletzungen gab es durch Pyrotechnik auch Sachbeschädigungen im südlichen Bundesland. In der Gemeinde St. Andrä (Bezirk Wolfsberg) zündeten unbekannte Täter einen pyrotechnischen Gegenstand in einem Postkasten, der dadurch beschädigt wurde. In Spittal an der Drau brannte am Abend eine Müllinsel, weil dort abgebrannte Batteriefeuerwerke zu früh entsorgt wurden. Mindestens drei Batterien seien im Inneren einer Kunststoffmülltonne gefunden worden, berichtete die Landespolizeidirektion Kärnten. Nach der Alarmierung durch einen Mann, der gegen 22 Uhr Rauchentwicklung bemerkt hatte, konnte die Feuerwehr den Brand rasch löschen.

Zwei Brände in Tirol
Durch unsachgemäß entsorgte Pyrotechnikgüter ist in der Nacht auf Montag der Müllraum eines Gästehauses in Maurach (Tirol) in Brand geraten. Wie die Landespolizeidirektion Tirol mitteilte, hatten zwei deutsche Urlauber gegen 0.30 Uhr mehrere Silvesterraketen und zwei Feuerwerksbatterien in der Meinung entsorgt, dass sie erloschen seien. Bereits am Sonntagabend geriet in Hopfgarten (Bezirk Kitzbühel) eine Thujenhecke durch eine Silvesterrakete in Brand.

Den Brand in Maurach hatte einer der deutschen Urlaubsgäste gegen 1.30 Uhr selbst bemerkt, als er durch sein gekipptes Fenster Brandgeruch, Rauch und Knistergeräusche wahrnahm. Gemeinsam mit dem Hausbesitzer begann er, das Feuer mit Feuerlöschern zu löschen. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand vollständig löschen. Es waren 25 Feuerwehrleute im Einsatz.

Rakete setzt Thujenhecke in Brand
Der Heckenbrand in Hopfgarten brach gegen 19.30 Uhr aus, vermutlich durch eine von einer angrenzenden Skiwiese abgefeuerte Rakete. Der Brand konnte von der Feuerwehr gelöscht werden. Es entstand erheblicher Sachschaden, Verletzte gab es nicht.

In Zirl (Bezirk Innsbruck-Land) traf eine Silvesterrakete gegen 23.40 Uhr das Schlafzimmerfenster eines Einfamilienhauses. Dabei zerbrach die äußere Scheibe der Doppelverglasung. An der Innenscheibe seien Rußrückstände zurückgeblieben. Eine 40-jährige Frau, die sich zum Zeitpunkt des Aufpralles im Schlafzimmer aufhielt, habe einen Schock erlitten.

Die Polizei zeigte zudem zwei Männer wegen des Besitzes und der Zündung verbotener Feuerwerkskörper an, die „vermutlich aus dem Osten eingeführt“ worden seien. Der 18-Jährige und 27-Jährige hatten die Pyrotechnik-Güter gegen 18.20 Uhr in Völs (Bezirk Innsbruck-Land) gezündet. Die noch nicht abgefeuerten Feuerwerkskörper seien sichergestellt worden. Der 18-Jährige sei schon am Christtag wegen des Besitzes von mehreren Hundert verbotenen Feuerwerkskörpern angezeigt worden.

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