Hilferuf aus Wien

Sängerknaben vor Pleite: „Wir schaffen das nicht“

Österreich
30.12.2023 06:00

Der weltweit wohl berühmteste Kinderchor und musikalisches Aushängeschild Österreichs könnte bald ausgesungen haben! Die „Krone“ erreichte ein finanzieller Hilferuf der Sängerknaben: Für den Weiterbetrieb fehlt aktuell fast eine Million Euro.

Die Wiener Sängerknaben zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO und sind als Kulturbotschafter unseres Landes quer über den Globus ebenso bekannt wie beliebt. Gemeinsam mit den Wiener Chormädchen wird unsere musikalische Institution im Juni 2024 den Europäischen Kulturpreis erhalten.

(Bild: Lukas Beck)

Finanzielle Notlage bedroht Fortbestand
Doch jetzt herrscht große Sorge um eines der wertvollsten Aushängeschilder Österreichs: Denn die Goldkehlchen befinden sich in einer existenzbedrohenden finanziellen Notlage! Akut fehlen rund 800.000 Euro, um den Sängerknaben-Betrieb aufrechterhalten zu können.

Die Hintergründe: Während der Corona-Pandemie mussten alle Tourneen abgesagt werden, aus denen sich der gemeinnützige Verein bislang überwiegend finanziert hatte. Der Konzertbetrieb ist zwar wieder angelaufen, gleichzeitig sind aber die Kosten für Personal, Energie und Lebensmittel durch die Inflation explodiert und Sponsorengelder ausgeblieben.

„Wir brauchen weitere Unterstützung“
Jetzt schlägt der Vorstand der Wiener Sängerknaben Alarm: „Trotz der bereits erfolgten Hilfe der Stadt Wien schaffen wir das nicht mehr alleine, wir brauchen dringend weitere Unterstützung“, beschreibt Sängerknaben-Präsident Erich Arthold, der sein Amt erst vor einem Jahr angetreten hat, die dramatische Situation.

Zitat Icon

Trotz der bereits erfolgten Hilfe der Stadt Wien schaffen wir das nicht mehr alleine, wir brauchen dringend weitere Unterstützung.

Erich Arthold, Präsident der Wiener Sängerknaben

„Wir haben schon zahlreiche Gespräche mit den Ministerien geführt, zuletzt haben wir auch Bundeskanzler Karl Nehammer unsere Probleme geschildert. Er hat zugesagt, sich um eine Lösung zu bemühen“, so Arthold weiter.

Mädchen haben ab Herbst die gleichen Chancen
Schon bisher hat die Republik – so wie übrigens für alle Privatschulen in Österreich – die Lehrerinnen und Lehrer für den Regelunterricht an der Schule der Wiener Sängerknaben finanziert. 

Ab September 2024 steht der Besuch der Unterstufe des Gymnasiums auch den Wiener Chormädchen offen, die dann die gleichen Möglichkeiten und Chancen wie ihre männlichen Kollegen vorfinden werden. Mit der Aufnahme der Mädchen wird das Ausbildungsangebot für alle Kinder und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren am Campus Augarten komplettiert.

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