04.05.2012 14:53 |

Schreckliche Details

Utöya-Opfer halfen Breivik, ohne es zu ahnen

Als wäre sein Plan nicht schon teuflisch genug gewesen, werden jetzt weitere grausame Details von Anders Breiviks Utöya-Massaker bekannt. Die jüngsten Zeugenaussagen zeigen, dass der Attentäter für die Umsetzung seiner Taten die Hilfe seiner unwissenden Opfer in Anspruch nahm. Auch die Brutalität, mit der Breivik vorging, ist beispiellos: So schoss er auf einen der wehrlosen Jugendcamp-Teilnehmer allein acht Mal.
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Bereits am Donnerstag war bekannt geworden, wie Breivik mit dem Fährmann die Überfahrt nach Utöya besprochen hatte (siehe Infobox). Er hatte sich als Polizist ausgegeben, der wegen des Bombenanschlags in Oslo "routinemäßig" auf die Insel fahren und dort für Sicherheit sorgen solle. Bekleidet war er mit verschiedenen – großteils selbstgefertigten – Uniformteilen und einer schusssicheren Weste (siehe weitere Bilder). Um den Hals trug Breivik einen gefälschten Polizeiausweis. So erschlich er sich das Vertrauen seiner späteren Opfer.

Offenbar sehr überzeugend zerstreute der 33-Jährige aufkommende Fragen. Etwa die, warum er mit einem Zivilfahrzeug vorgefahren sei. Antwort: "Weil die Streifenwagen derzeit alle in Oslo im Einsatz sind."

Opfer halfen Breivik beim Tragen
Doch nicht nur für das Übersetzen nach Utöya war Breivik auf fremde Hilfe angewiesen. Auch beim Tragen der schweren Ausrüstung halfen ihm Personen, die er später erschoss oder deren Angehörige und Freunde bei dem Massaker ums Leben kamen. Vor allem die Munitionskiste, die an die 50 Kilo wog, hievten die Helfer im guten Glauben auf die Fähre und wieder hinunter. Der Fährmann gab Breivik sogar noch ein Plastiksackerl, damit dieser sein Gewehr besser verbergen konnte.

Am Freitag, dem zwölften Tag im Breivik-Prozess, wurde außerdem deutlich, wie brutal der 33-Jährige bei seinem Amoklauf auf Utöya vorging: Auf ein einzelnes Opfer schoss er insgesamt acht Mal. Die 69 Getöteten, allesamt zwischen 14 und 52 Jahre alt, wurden zumeist im Kopf und im Nacken getroffen. Breivik richtete sie also regelrecht hin.

Viele lebten noch minutenlang
Außerdem schilderten die Forensiker, dass einige seiner Opfer noch minutenlang lebten, ehe sie starben. Bei dreien kann nicht mehr zweifelsfrei festgestellt werden, ob sie ertranken oder ihren Schussverletzungen erlagen.

Und Breivik? Der betrachtete am Freitag die Bilder der Getöteten interessiert, blieb aber ruhig. Auch die schluchzenden Angehörigen im Gerichtssaal berührten ihn offenbar nicht.

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