Mit einer Kompromisslösung ist die Auseinandersetzung um die Radikal-Reform in der Formel 1 endlich beendet. Die technische Arbeitsgruppe des Internationalen Automobilverbandes (FIA) einigte sich am Dienstag auf eine entschärfte Version der in der Vorwoche präsentierten Regeländerungen.
Das ursprünglich für den Saisonbeginngeplante Verbot der elektronischen Fahrhilfen Traktionskontrolleund Automatikgetriebe wird verschoben und gilt erst ab der Jahreshälftebeim Großen Preis von Großbritannien in Silverstoneam 20. Juli. Auch andere zunächst vorgesehene Regeländerungenwurden abgemildert. Der Funkverkehr zwischen Fahrer und Box wirdnun doch erlaubt, die Datenübertragung wird aber verboten.Zudem müssen FIA und Rundfunk mithören können.Die Datenübertragung (Telemetrie) vom Auto zur Box wird erstab 2004 verboten, das Verbot der Datenübertragung von derBox zum Auto gilt hingegen ab sofort.
Der Einsatz des Ersatzautos ist nur dann erlaubt,wenn ein Rennwagen irreparabel beschädigt ist. Der heftigumstrittene FIA- Plan, wonach an den Autos zwischen dem Qualifikationstrainingam Samstag und dem Rennen am Sonntag nicht mehr gearbeitet werdendarf, wurde etwas abgemildert. Unter Aufsicht dürfen dieAutos in den Boxen bleiben. Arbeiten daran sind sehr eingeschränktmöglich.
"Ich will doch nur sparen!" FIA- Präsident Max Mosley hatte am vergangenenMittwoch alle überrascht und mit den radikalsten Regeländerungender Formel-1-Geschichte für Aufruhr gesorgt. Damit wollteder FIA-Chef in Zeiten der Krisen und Team-Pleiten die explodierendenKosten in der höchsten Motorsport-Klasse erheblich senken.Doch zwei Tage nach der Bekanntgabe der FIA- Beschlüsse lehntedie technische Arbeitsgruppe, in der die Technik- Chefs der Teamsvertreten sind, die Beschlüsse als undurchführbar ab.Max Mosley erhofft sich von der Reform Einsparungen für diefinanzschwachen Teams von bis zu fünfzig Prozent. Nachdemderzeit das Mindest-Budget eines Rennstalls im Jahr auf rund 50Millionen Dollar geschätzt wird, glaubt Mosley mit den neuenRegeln an deutlich preisgünstigere Voraussetzungen. "Wirkönnen lediglich Rahmenbedingungen schaffen, die es erlauben,mit weniger Geld zu überleben. Ich würde schätzen,das ist jetzt mit 25 bis 30 Millionen Dollar möglich".
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