Große Finanz-Probleme

Attersee-Gemeinde steht das Wasser bis zum Hals

Der Verkauf der alten Bundesstraße würde Unterach rund 600.000 Euro bringen. Der Preis ist aus Sicht der SPÖ aber entschieden zu niedrig.(Bild: Hörmandinger Reinhard)

In großen finanziellen Schwierigkeiten steckt die Gemeinde Unterach. Die Rettung wäre laut VP-Bürgermeister Baumann der Verkauf der alten Bundesstraße. Die SP legt sich gegen den Deal quer, weil aus ihrer Sicht die Straße viel zu günstig hergegeben wird. Auch der öffentliche Seezugang sei in Gefahr.  

Auf einen Befreiungsschlag hofft heute, Donnerstag, der Unteracher Bürgermeister Georg Baumann (VP) im Gemeinderat. Auf der Tagesordnung steht der Verkauf der alten Bundesstraße, der rund 600.000 Euro in die Gemeindekasse spülen würde. „Dann wären wir weiterhin handlungsfähig“, hofft der Ortschef auf eine Überraschung. Mehrmals hat er schon versucht, die 360 Quadratmeter abzustoßen, scheiterte stets am „Nein“ der sieben SP-Mandatare.

Sorge um freien Seezugang
„Wir sind nicht grundsätzlich gegen den Verkauf. Ein fairer Preis und die Zusicherung zum Fortbestand des freien Seezugangs sind aber Voraussetzung“, stellt der rote Gemeinderat und Ex-Bürgermeister Engelbert Gnigler klar. Beides sei noch nicht gegeben.

Für Quadratmeter werden „nur“ 1600 Euro geboten
Aus seiner Sicht würden die gebotenen 1600 Euro pro Quadratmeter weit unter dem Marktwert liegen. „Der erste Vorschlag lag noch bei 300 Euro.“ Interessent ist ein Hotelier, der seit vielen Jahren die Straße von der Gemeinde gepachtet hat und VP-Gemeinderat ist. „Ihm werfen wir nichts vor, alles ist legitim, er handelt unternehmerisch und will ausbauen“, erklärt Gnigler.

Gemeinde kaufte viele Grundstücke
„Es ist unser wichtigster Betrieb, und den Zugang zum See sehe ich überhaupt nicht in Gefahr“, meint Bürgermeister Baumann. „Außerdem haben wir in den letzten Jahren 9000 Quadratmeter Seegrund gekauft und uns leider dadurch auch in die schwierige Lage gebracht.“ Mitschuld sei die Spitzenpolitik, die die schwierige Situation der Kommunen nicht erkennt: „Das reißt auch andere Gemeinden in den Abgrund.“