Wie die „Krone“ berichtete, ist die dramatische Mordserie an Obdachlosen in Wien offenbar gelöst. Der 16-jährige Bursche stellte sich selbst der Polizei. Dienstagmittag informierte die Landespolizeidirektion Wien über die möglichen Auslöser der Taten.
Zu jenem Mann, der sich am Montag bei der Polizei gestellt und angegeben hatte, für die Obdachlosen-Morde in Wien verantwortlich zu sein, kommen immer mehr Details ans Licht.
Wie die Polizei am Dienstag bei einem Hintergrundgespräch im Bundeskriminalamt bekannt gab, kommt der 16-Jährige aus zerrütteten Familienverhältnissen, habe nach Aufmerksamkeit gesucht und war bei den Taten von innerer Unruhe, Traurigkeit und Wut getrieben.
Es gebe zwar laut Oberst Gerhard Winkler nicht den einen Auslöser für seine Tathandlungen. Aber: „Man kann aufgrund der Ermittlungen sagen, dass sich seine Privatsituation verschlechtert hat, er zum einen die Schule abgebrochen hat und sich zum anderen seine Drogensucht verschlimmert hat.“
Ein Streit mit seiner Mutter ist ebenfalls im September eskaliert, wo er diese im Zuge des Streits verletzt hatte.
Oberst Gerhard Winkler
Vor Taten bereits eskaliert
Bei seiner stundenlangen Vernehmung im Beisein seines Anwalts Manfred Arbacher-Stöger habe er angegeben, dass er seit seinem 16. Lebensjahr Drogen konsumiere, darunter auch harte Drogen wie Heroin und Kokain. „Am 12. Juli hat er dann gezielt nach Menschen Ausschau gehalten, die im Wesentlichen drei Kriterien erfüllt haben: die leichte Verfügbarkeit, zum anderen eine Ungestörtheit (also keine Zeugen) und das Dritte, die Wehrlosigkeit“, sagte Winkler. Dabei kamen zwei Obdachlose zu Tode.
Aber auch vor den Taten war er kein unbeschriebenes Blatt. Im September 2023 war er etwa aufgrund seiner Drogensucht Beamten aufgefallen. „Ein Streit mit seiner Mutter ist ebenfalls im September eskaliert, wo er diese im Zuge des Streits verletzt hatte“, so die Polizei weiter.
Ging auf Mutter los
Nach der Tat habe der Bursche versucht, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ausschlaggebend für seine Aussage bei der Polizei „war, dass er eine Freundin gefunden hat, mit der er immer noch in einer Beziehung lebt. Dadurch fühlt er sich geborgen und geliebt und deshalb ist die innere Unruhe, Aggression und Wut nicht mehr gegeben.“
Zur Tatwaffe macht der Bursche ebenfalls konkrete Angaben, wie die „Krone“ bereits berichtete. Es handelt sich dabei um ein Stiletto mit einer Gesamtlänge von 23 Zentimetern.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.