Gesetz in Vorbereitung
USA wollen Abhängigkeit von Russen-Uran beenden
Nicht nur von russischem Erdgas sind nach wie vor einige Staaten, die die Sanktionen gegen den Kreml voll mittragen, stark abhängig. Auch russisches Uran ist für zahlreiche Atomkraftwerke im Westen essenziell. Im US-Kongress wird derzeit ein Importverbot für russisches Uran ausgearbeitet.
Das Repräsentantenhaus hat einen entsprechenden Gesetzesentwurf verabschiedet. „Die Risiken einer anhaltenden Abhängigkeit von Russland für unsere nuklearen Brennstoffe sind einfach zu groß“, erklärte die republikanische Abgeordnete Cathy McMorris Rodgers vor der Abstimmung.
Die Initiative sieht allerdings Ausnahmeregelungen für schwach angereichertes Uran aus Russland vor, wenn es keine alternative Quelle für den Betrieb eines US-Atomkraftwerks gibt. Nach Angaben der staatlichen Energiebehörde (Energy Information Administration) importierten die USA im Jahr 2022 etwa zwölf Prozent ihres Urans aus Russland, verglichen mit 27 Prozent aus Kanada und 25 Prozent aus Kasachstan. Die Gesetzesvorlage muss noch den Senat passieren.
Atomkraft in der EU ohne Russland derzeit nicht denkbar
Vor dem Hintergrund der Kernkraft-Renaissance in der EU im Zug des Ausstiegs aus fossilen Energieträgern, sehen sich die Mitgliedsstaaten nun ebenfalls immer stärker mit der Frage konfrontiert, welche Alternativen es zu russischen Uran-Lieferungen geben könnte. Darüber beraten seit Monaten die Vertreter der Pro-Atom-Allianz. Ziel sei der Aufbau einer unabhängigen, europäischen Wertschöpfungskette, heißt es von französischer Seite. Das französische Unternehmen Orano will in Tricastin künftig verstärkt angereichertes Uran produzieren, um weniger aus Russland importieren zu müssen. An eine Ausweitung der Sanktionen auf den Uran-Import ist derzeit überhaupt nicht zu denken.
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