Aus Kibbuz verschleppt

Befreiungsversuch misslang: Geisel in Gaza getötet

Ausland
09.12.2023 21:51

Bei einem misslungenen Einsatz der israelischen Armee im Gazastreifen ist eine verschleppte Geisel getötet worden. Die Familie bestätigte den Tod des Israeli. „Mit großer Trauer und gebrochenem Herzen geben wir bekannt, dass Sahar Baruch ermordet wurde“, teilten das Forum der Familien der Geiseln und der Kibbuz Beeri am Samstag mit.

Ein Bruder des 25 Jahre alten Mannes wurde bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober getötet. Der wenige Kilometer vom Gazastreifen entfernte Kibbuz war Schauplatz eines der schlimmsten Massaker, die Kämpfer der Hamas und ihrer Verbündeten bei ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober verübten. Allein in Beeri wurden 80 der 1110 Einwohner getötet, viele andere wurden in den Gazastreifen verschleppt, darunter auch Sahar Baruch.

Armee räumt gescheiterten Einsatz ein
Die israelische Armee hatte am Freitag einen gescheiterten Einsatz zur Befreiung von Geiseln eingeräumt. Dabei seien zwei Soldaten schwer verletzt und „zahlreiche Terroristen getötet“ worden, doch sei keine Geisel befreit worden. Zu deren Schicksal äußerte sich die Armee nicht.

Israelische Soldaten im Gazastreifen. Bei einem Einsatz konnten zwar Terroristen getötet werden, der Versuch, eine Geisel zu befreien, misslang aber. (Bild: AFP)
Israelische Soldaten im Gazastreifen. Bei einem Einsatz konnten zwar Terroristen getötet werden, der Versuch, eine Geisel zu befreien, misslang aber.

Hamas: Mann „für tot erklärt“
Der bewaffnete Arm der Hamas erklärte, einen israelischen Versuch zur Befreiung „eines israelischen Gefangenen“ vereitelt zu haben. Dieser sei „für tot erklärt“ worden. Begleitet wurde die Erklärung von einem Video, das die Leiche der Geisel zeigen sollte. Die Echtheit der Aufnahmen konnte bislang nicht überprüft werden.

Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas waren am 7. Oktober vom Gazastreifen aus nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter auch viele Frauen und Kinder. Nach Angaben der israelischen Behörden wurden 1200 Menschen getötet und rund 240 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Die israelische Armee erklärte daraufhin der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen den Krieg. Bei ihren Angriffen zu Luft und zu Boden wurden inzwischen nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, fast 17.500 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet, die meisten von ihnen Frauen und Kinder.

Deutsche Familie in Gaza getötet
Zu den Toten gehören nach Angaben der deutschen Bundesregierung offenbar auch deutsche Staatsbürger. „Wir müssen zum jetzigen Zeitpunkt leider davon ausgehen, dass unter den Opfern der Kämpfe in Gaza auch eine deutsche Familie ist“, erklärte das Auswärtige Amt am Samstag.

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete unter Berufung auf Angehörige und Freunde, dass eine sechsköpfige deutsche Familie am 25. Oktober bei einem israelischen Bombenangriff in ihrem Wohnhaus in Gaza getötet worden sei.

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