FH-Rektor Engel:

„Will mehr berufsbegleitende Angebote schaffen“

Dominik Engel trägt die Verantwortung für das Kollegium und die Finanzen.(Bild: Tschepp Markus)

Dominik Engel (45) ist Rektor und Geschäftsführer an der FH. In seiner neuen Doppelrolle als Geschäftsführer und Rektor will er besonders die Möglichkeiten ausbauen, ohne Matura studieren zu können. Wie er seine Doppelrolle noch interpretiert und wobei er abschalten kann.

Salzburg Krone:Herr Engel, wie sind Sie an die FH Puch-Urstein gekommen? 
Dominik Engel: Ich bin in Tirol aufgewachsen, meine Mutter ist aus Zell am See. Ich habe hier Informatik studiert, war an der Universität Norwich (England) und der Universität Bremen. Seit 2004 bin ich in Salzburg, seit 2006 an der Fachhochschule.

Was qualifiziert Sie für den neuen Doppel-Job als Geschäftsführer und Rektor? 
Ich habe selbst jahrelang geforscht und als Informatiker gelehrt, das Zentrum für Sichere Energieinformatik aufgebaut und 2013 das erste Josef-Ressel-Zentrum an die FH gebracht. Aus der Zeit in der Wirtschaft weiß ich, dass bei akademischen Projekten die unternehmerische Seite mitgedacht werden muss.

Was sind Ihre Ziele? 
Ich will mehr berufsbegleitende Angebote schaffen. Die Forschung soll anwendungsnah sein. Englische Masterprogramme locken internationale Studenten an. Unsere eigenen Studenten kommen einfacher in Unternehmen in der Region.

Was soll man in vier Jahren über Sie sagen? 
Dass die FH wieder einen Schritt nach vorne gebracht wurde. Studieren soll ohne Matura möglich sein: Mit Intensivkursen und Tutoren schaffen auch Schulabbrecher die Studienberechtigungsprüfung.

Wie lief die neu eröffnete Forschungs-WG in Urstein an, in der Studenten und Firmen zusammenarbeiten? 
Es ist ein Herzensprojekt, das sehr gut angelaufen ist. Studenten können Projekte umsetzen, Wissenschafter sich weiterbilden. Unternehmen aus der Region bauen eine Bindung zu Absolventen auf und rekrutieren sie.

Wie eng ist Ihr Kontakt mit den Studenten? 
Ich versuche mir Zeit für Gespräche zu nehmen, , auch wenn ich nicht jeden Tag mit jedem plaudern kann. Ein bisschen geht es mir schon ab, Vorlesungen zu halten.

Was sagen Sie zur noch immer verzögerten Rektor-Wahl an der Uni Salzburg? 
Ich finde es schade, dass es diese Unsicherheit gibt. Das wirft ein schlechtes Licht auf den Standort. Allen ist daran gelegen, dass die Uni handlungsfähig ist.

Die Uni ist also kein Konkurrent für die FH? 
Wir haben unser klares Profil und unser einzigartiges Angebot. Bei den internationalen Studenten ziehen wir an einem Strang.

Was machen Sie, wenn Sie nicht im Rektorat sitzen? 
Ich gehe gerne laufen, das hat etwas Meditatives. Mit meinen Kindern programmiere ich.