René Benko hat sich die Dienste zweier österreichischer Altkanzler in den letzten Jahren eine durchaus beachtenswerte Stange Geld kosten lassen: In Summe stellten die beiden ehemaligen Regierungschefs Alfred Gusenbauer (63) und Sebastian Kurz (37) der Signa-Gruppe des Finanzjongleurs in einem relativ überschaubaren Zeitraum rund zehn Millionen Euro in Rechnung.
Die Honorarnoten, über die „News“ zuerst in einer Cover-Serie berichtete, liegen auch der „Krone“ vor. Man schaue und staune. Siehe Faksimiles unten.
Doch was haben die beiden einstigen Ballhausplatz-Bosse dafür geleistet? Alfred Gusenbauer ist, wie zuletzt bekannt wurde, unmittelbar nach seinem Ausscheiden aus der Regierungsspitze am 2. Dezember 2008 ins Reich des Immobilienspekulanten Benko gewechselt.
Der Insolvenz-Berater
Noch am 23. Dezember 2008 hatten sich Benko und Gusenbauer per Unterschrift auf eine Vereinbarung verständigt, für die Gusenbauer ab Februar 2009 eine jährliche Vergütung von 280.000 Euro brutto kassieren sollte - er musste dafür aber nicht mehr rund um die Uhr, sondern lediglich eine Woche pro Monat für Benko tätig werden.
Besonders bemerkenswert sind Gusenbauers Honorare für Leistungen im Zeitraum 2020 bis 2022: Da stellte seine Projektgesellschaft der Signa Holding, in der Benkos Stiftung und Hans-Peter Haselsteiner die größten Anteilseigner sind, insgesamt gut sieben Millionen Euro in Rechnung. Unter anderem für Beratung bei der Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof. Die Signa Holding schlitterte, wie berichtet, am Dienstag in die Pleite.
Der Jet-Setter
Bei solchen Gagen könnte ein jüngerer Altkanzler schon vor Neid erblassen. Sebastian Kurz, der als Regierungschef „bloß“ auf eine Monatsgage von gut 22.000 Euro brutto pro Monat gekommen war, legte über seine SK Management GmbH einer Firma namens Signa Lima im September 2023 drei Rechnungen über insgesamt knapp drei Millionen Euro.
Inklusive Umsatzsteuer, versteht sich. Kurz sollte dafür mit Benko im Jahr 2023 nicht nur in den arabischen Raum jetten, sondern auch in Europa als Türöffner für Investoren fungieren. Die Rechnungen sollen von der finanziell notleidenden Signa-Gruppe jedoch nur mehr zum Teil beglichen worden sein.
Dennoch steht wohl fest: Im Versilbern ihrer goldenen Telefonbücher zählen die beiden ehemaligen Kanzler aus dem kleinen Österreich mit Sicherheit zu den Europameistern.
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