Hochhaus in Schallmoos

Turm-Gegner wollen UNESCO mit Prüfung beauftragen

Salzburg
24.11.2023 09:00

Die Gegner des geplanten Hochaus-Projektes in Salzburg-Schallmoos formieren sich. Jetzt haben sie einen Brief verfasst, der an die UNESCO adressiert ist. Die Welterbehüter aus Paris sollen nämlich das Salzburger Hochhausprojekt begutachten.

Ein Anschlag auf das Stadtbild!„ - so nennt Christoph Ferch das Hochhausprojekt, das in der Linzer Bundesstraße in Salzburg-Schallmoos gebaut werden soll. Der Gemeinderat der Liste Salz macht deshalb mit Mitstreitern gegen die Bebauung an der belebten Kreuzung mit der Sterneckstraße mobil. “In der Stadt ist man offenbar nicht bereit, aus Fehlern zu lernen", sagt Ferch.

Der Politiker meint damit den Turm und den umstrittenen Wohnbau am Rehrlplatz. Ferch war vor dessen Bau als Anrainer einer der Gegner. Nun sitzt er auch deshalb im Gemeinderat. Vor der Wahl im März will er jetzt das neue Turm-Bauprojekt, das das Welterbe gefährden könnte, bekämpfen. Ein Projektentwickler und die Firma Biogena planen das Hochhaus für Schallmoos – die „Krone“ berichtete.

Welterbehüter aus Paris sollen in Salzburg prüfen
Eine Bauhöhe von bis zu 35 Metern sei, trotz Pufferzone und derzeit widersprechendem Bebauungsplan, der Wunsch der Eigentümer. Dies könnte Salzburg schlimmstenfalls den Welterbestatus kosten, zumindest ein Platz auf der Roten Liste wäre sicher. Direkt neben Welterbestätten im Irak, Syrien und Afghanistan, wie die Hochhaus-Gegner betonen. In diesen Ländern hat jedoch der Krieg Kulturgüter zerstört.

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Nach der Scheußlichkeit am Rehrlplatz ist man offenbar nicht bereit, aus gemachten Fehlern zu lernen. Man riskiert das Welterbe.

Christoph Ferch, Gemeinderat der Liste Salz

Für das Projekt fordern sie eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Zudem wandten sich die Hochhausgegner per Brief an die UNESCO in Paris. Experten sollen bei einer „Advisory Mission“ nach Salzburg kommen und sich selbst ein Bild machen.

Kritik üben Ferch und die Gegner, alles Denkmal- und Welterbeschützer, vor allem am Magistrat. Die Stadtplanung müsse endlich umdenken, wolle sie das Welterbe nicht gefährden. Die zuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) versteht die Kritik nicht: „Es gibt ja noch gar kein spruchreifes Projekt, das 35 Meter hoch ist.“ Ohnehin sei sie in engem Austausch mit den Welterbehütern von ICOMOS Austria. Gerade erst am Mittwoch habe man einen Lokalaugenschein gemacht. „Wir werden ohnehin nur fürs Welterbe verträgliche Projekte genehmigen“, garantiert Unterkofler.

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