Erinnerungen an Corona

Mysteriöse Lungenentzündung in China alarmiert WHO

Ausland
23.11.2023 08:33

Eine rätselhafte Atemwegserkrankung bei Kindern, die sich derzeit in China ausbreitet, ruft Erinnerungen an die Anfänge der Corona-Pandemie wach: Wegen des sprunghaften Anstiegs an Fällen von Lungenentzündung sind viele Spitäler überlastet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist alarmiert wegen des offenbar neuartigen Virus und hat weitere Informationen von China angefordert.

Mitte November informierte Chinas nationale Gesundheitskommission in einer Pressekonferenz über einen Anstieg der Inzidenz von Atemwegserkrankungen. Wie die britische Zeitung „The Telegraph“ berichtete, sind viele Krankenhäuser im ganzen Land - einschließlich Peking - „mit kranken Kindern überfüllt“.

Vor allem Junge betroffen
Das taiwanische Newsportal FTV News teilte mit, dass Spitäler in Peking und im fast 800 Kilometer entfernten Liaoning nordöstlich der Hauptstadt unter einer Zunahme an jungen Patienten mit Lungenentzündung leiden würden. Auch Notfallstationen der Küstenstadt Xiamen vor Taiwan seien überfüllt.

„Sie husten nicht und haben keine Symptome“
Ein Mann aus Peking berichtete dem Portal: „Sie husten nicht und haben keine Symptome. Sie haben nur hohes Fieber und viele entwickeln Lungenknötchen.“ Ganze Schulklassen seien geschlossen worden. „Nicht nur alle Schüler sind krank, sondern auch die Lehrer sind mit Lungenentzündung infiziert.“

Frühwarnsystem schlug an: Wie schon bei Corona
Anfang dieser Woche schlug schließlich auch ProMED, ein öffentlich zugängliches Frühwarnüberwachungssystem, das Ausbrüche von Krankheiten bei Menschen und Tieren weltweit überwacht, an. Es wurde detailliert über eine gemeldete Epidemie „nicht diagnostizierter Lungenentzündung“ bei Kindern berichtet. Dieses Überwachungssystem machte im Dezember 2019 weltweit erstmals auf das davor unbekannte SARS-CoV-2 aufmerksam.

In einem Kommentar des Herausgebers führte ProMED aus: „Dieser Bericht deutet auf einen weitverbreiteten Ausbruch einer undiagnostizierten Lungenentzündung hin. Es ist überhaupt nicht klar, wann dieser Ausbruch begann, da es ungewöhnlich wäre, dass so viele Kinder so schnell betroffen wären.“ Es sei noch zu früh, um zu erkennen, ob es sich um eine weitere Pandemie handeln könnte.

WHO will mehr Informationen zu neuem Erreger
Am Donnerstag reagierte auch die WHO auf die offenbar neue Krankheit. Sie wünscht sich von China zusätzliche epidemiologische und klinische Informationen über die gemeldeten Häufungen bei Kindern. Die chinesischen Behörden führen diese auf die Aufhebung von Corona-Beschränkungen sowie die Verbreitung von bereits bekannten Krankheitserregern zurück.

Die Weltgesundheitsorganisation möchte das jedoch genau wissen: „Es ist unklar, ob (die gemeldeten Häufungen) mit dem allgemeinen Anstieg der Atemwegsinfektionen, die zuvor von den chinesischen Behörden gemeldet wurden, oder mit einzelnen Ereignissen zusammenhängen“, so die WHO.

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