Spionageverdacht?

Spannungen zwischen Kroatien und Serbien

Ausland
21.11.2023 17:40

Die Ausweisung eines kroatischen Diplomaten aus Serbien sorgt für neue Verstimmungen zwischen den Nachbarländern. Der Chef-Sekretär der kroatischen Botschaft in Belgrad wurde laut Medienberichten wegen Spionage zur unerwünschten Person erklärt. Die kroatische Gegenmaßnahme erfolgte umgehend.

Das serbische Außenministerium erklärte am Montag den kroatischen Diplomaten zur sogenannten Persona non grata. Aus Belgrad hieß es, er hätte „die diplomatischen Normen grob überschritten“. Weitere Details wurden offiziell nicht bekannt gegeben.

Bericht über Spionage
Unterdessen berichtete das regierungsnahe serbische Boulevardblatt „Večernje novosti“, dass es sich „um einen Fall von dokumentierter Spionage und Anwerbung für den kroatischen Dienst“ handle.

Kroatiens Außenminister Gordan Grlić Radman
Kroatiens Außenminister Gordan Grlić Radman(Bild: AP)

Kroatien seinerseits verwies einen Berater des in Zagreb stationierten serbischen Botschafters des Landes. „Wir haben eine Eskalation der Beziehungen vorausgesehen, aber mit einem so drastischen Schritt nicht gerechnet. Das war bisher nie üblich gewesen, vor allem wenn Kroatien die Beziehungen zu allen seinen Nachbarn verbessern will“, betonte Kroatiens Außenminister Gordan Grlić Radman. Die Handlungen Serbiens stellte er in den Kontext der dortigen Parlamentswahlen und bezeichnete die Ausweisung des kroatischen Diplomaten als „besorgniserregend“.

Kroatien: „Gründe für Ausweisung wurden nicht erklärt“
Kroatien lehne die Grundlage für die Ausweisung seines Diplomaten aus Serbien ab, sagte der Außenminister. Wie er betonte, kenne Zagreb die eigentlichen Gründe für die serbische Entscheidung nicht. „Dem kroatischen Botschafter wurden die Gründe nicht erklärt, es wurde gesagt, dass es nicht notwendig sei, einen Grund anzugeben“, so Grlić Radman laut dem Nachrichtenportal „Index“.

Zum Bericht über mutmaßliche Spionage meinte der Minister, dass nicht die Medien, sondern das serbische Außenamt den Diplomaten ausgewiesen habe. „Sie haben die Gründe nicht genannt, das ist für uns relevant“, betonte Grlić Radman.

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