Vorwürfe aus Israel

Videos sollen Hamas-Geiseln in Shifa-Spital zeigen

Ausland
20.11.2023 17:56

Ein Mann, dem die Augen verdeckt werden, wird von Bewaffneten durch Krankenhausgänge gezerrt, einer hält ein Fleischerbeil in der Hand: Die israelische Armee hat Bilder von Überwachungskameras veröffentlicht, die zeigen sollen, dass die Hamas nach ihrem Terrorangriff Geiseln in das Al-Shifa-Spital in Gaza gebracht hat (siehe oben).

Laut Israels Militär sind die Videos ein Beleg dafür, dass die Organisation das Klinikgelände „am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte“ und weiter systematisch nutze.

Schwerverletzter auf Trage
Auf den Aufnahmen sind zwei Männer zu sehen, die von Bewaffneten offenbar in die Al-Shifa-Klinik gebracht werden. In einem Video zerren mehrere Männer eine Person im Laufschritt durch den Haupteingang herein. Einer der Männer hält dabei augenscheinlich ein Fleischerbeil in der Hand. In einem weiteren Überwachungsvideo ist zu sehen, wie ein Schwerverletzter auf einer Fahrtrage ins Spital gerollt und von medizinischem Personal empfangen wird.

Laut dem Datum auf den Videobildern stammen die Aufnahmen vom 7. Oktober vormittags - von dem Tag, als die Hamas ihr Massaker in Israel angerichtet hatte. Die Videobilder ließen sich bisher nicht unabhängig verifizieren.

Verschleppte bisher nicht gefunden
Nach Angaben des israelischen Armeesprechers Daniel Hagari handelt es sich bei den beiden Geiseln um einen Nepalesen und einen Thailänder. Die Armee habe sie noch nicht ausfindig machen können. „Wir wissen nicht, wo sie sind“, sagte Hagari. Gegenüber dem Sender CNN bestätigte das nepalesische Außenministerium, dass ein Staatsbürger aus Nepal seit dem 7. Oktober vermisst wird und vermutlich als Geisel genommen wurde.

Die israelischen Streitkräfte (IDF) veröffentlichten auch Bilder, die gestohlene Fahrzeuge des Militärs am Tag des Massakers auf dem Gelände des Krankenhauses zeigen. Diese Bilder wurden von krone.at geolokalisiert.

Gesundheitsministerium bezweifelt Echtheit
Das von der Terrororganisation Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza meldete Zweifel an der Authentizität der Aufnahmen an, wie CNN berichtet. Falls die Bilder aber echt seien, würden sie zeigen, dass die Krankenhäuser in Gaza jeden behandeln würde, der es brauche, erklärte das Ministerium weiter. Zehn Nepalesen und 18 Thailänder wurden laut offiziellen Angaben bei dem Terrorangriff getötet.

Laut IDF-Sprecher Hagari wurden die Geiseln aber nicht in das Shifa-Krankenhaus gebracht, weil sie verwundet waren - einer der beiden Männer war offenbar gar nicht verletzt. Sie seien von dort weiter in Verstecke für Geiseln verbracht worden, sagte er.

„Nicht für Behandlung ins Spital gebracht“
„Wenn sie im Spital stationär behandelt wurden, dann wäre das Rote Kreuz gekommen und sie wären freigelassen worden. Nichts davon ist passiert“, so Hagari. Dafür, dass die Männer nicht zur Behandlung in das Shifa-Spital gebracht wurden, sondern weil es ein Knotenpunkt für die Aktivitäten der Hamas ist, spricht auch, dass mehrere Krankenhäuser in Gaza näher an der Grenze zu Israel liegen.

Am Sonntag haben die IDF einen weiteren Beleg für die terroristische Nutzung des größten Krankenhauses im Gazastreifen präsentiert. Auf dem Gelände des Al-Shifa-Spitals sei in zehn Meter Tiefe ein 55 Meter langer „Terrortunnel“ entdeckt worden, teilte die israelische Armee mit. Die Terrororganisation Hamas hatte bisher immer bestritten, dass sich unter Spitälern derartige Tunnel befinden.

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