Hilfe für Gazastreifen
Israels Regierung genehmigt zwei Tanklaster/Tag
Israels Regierung hat die Einfuhr von Diesel mit zwei Tanklastwagen pro Tag in den Gazastreifen genehmigt. Die Hilfe soll die Stromversorgung für die Wasser- und Abwasserinfrastruktur garantieren, um den Ausbruch von Epidemien zu verhindern.
Bereits vor zwei Tagen war erstmals seit Wochen ein befüllter Tankwagen von Ägypten in den Gazastreifen eingefahren. Laut dem Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNWRA) konnte die Menge jedoch nur neun Prozent des Bedarfs decken, den die UNO-Organisation täglich hat. Vor dem Krieg fuhren laut UNO-Angaben täglich etwa 45 Tanklastwagen für kommerzielle und humanitäre Zwecke in das Küstengebiet.
Zuvor hatte die Direktorin des UNO-Welternährungsprogramms erklärt, dass eine Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser in Gaza derzeit praktisch unmöglich sei. Die Zivilbevölkerung sei von Hunger bedroht. Es mangle an sauberem Wasser, die Notunterkünfte seien unsicher und überfüllt. In den Unterkünften für Binnenvertriebene im Süden des Gazastreifens teilen sich durchschnittlich 160 Menschen eine einzige Toilette, auf etwa 700 Menschen kommt nur eine Duscheinheit.
Atemwegsinfektionen und Durchfall
Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigte sich alarmiert wegen der Ausbreitung von Krankheiten im Gazastreifen. In dem dicht besiedelten Küstengebiet sollen mehr als 70.000 Fälle von akuten Atemwegsinfektionen und über 44.000 Fälle von Durchfall registriert worden, deutlich mehr als erwartet. Der WHO-Gesandte Richard Peeperkorn forderte kürzlich Evakuierungen von Patientinnen und Patienten nach Ägypten, um die Krankenhäuser im Gazastreifen zu entlasten, und einen Mechanismus, um die Evakuierung der dringendsten Fälle zu vereinfachen.
800.000 Menschen noch im nördlichen Gazastreifen
Im nördlichen Gazastreifen sollen sich noch etwa 800.000 Menschen aufhalten. Die Angaben der palästinensischen Statistikbehörde (PCBS) würden bedeuten, dass nur ein Drittel der Bevölkerung, die dort vor dem 7. Oktober lebte, das Gebiet verlassen hat. „Für die Überlebenden bleiben die seelischen Narben ein Leben lang. Wir sind sehr besorgt um die Kinder, denen nun eine ungewisse und äußerst schwierige Zukunft bevorsteht“, sagte die CARE-Länderdirektorin für Gaza und das Westjordanland, Hiba Tabi. Alters- und geschlechtsspezifische psychosoziale Unterstützung müsse dringend und langfristig bereitgestellt werden.
Insgesamt sind nach UNO-Angaben etwa 1,6 der 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen auf der Flucht. Tausende Wohnhäuser sind seit Kriegsbeginn am 7. Oktober zerstört worden. Die Bevölkerung hat unter anderem Zuflucht in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen gefunden.







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