Treffen „konstruktiv“?
Biden bezeichnete Xi nach Gespräch als Diktator
Nach längerer Funkstille wollen Chinas Staatsoberhaupt Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden wieder miteinander kommunizieren. Ganz so harmonisch oder „konstruktiv“, wie es hieß, dürfte ihr Treffen südlich von San Francisco aber nicht gewesen sein. Zumindest bezeichnete Biden Xi noch vor dessen Abreise erneut als Diktator.
Xi führe ein kommunistisches Land, das im Gegensatz zu den USA auf einer totalitären Regierung basiere, sagte Biden. Ein Journalist postete am Donnerstag ein Video von der Aussage auf der Plattform X (früher Twitter). Dazu schrieb er, dass er sich nicht daran erinnern könne, dass der Ex-Präsident Donald Trump jemals etwas so völlig Unsinniges getan habe wie ein Gipfeltreffen mit China zu sprengen, obwohl Xi noch in den USA gewesen sei und an Veranstaltungen teilgenommen hätte.
Hier sehen Sie den Tweet von Michael Tracey:
Trump wurde in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, diplomatische Beziehungen zu zerstören. Die Reaktionen auf Bidens Äußerung fielen gemischt aus. So gab ihm etwa ein Teil der X-Nutzerinnen und -nutzer Recht. „Welcome to the truth“ („Willkommen bei der Wahrheit“) kommentierte beispielsweise jemand.
Nutzer: Biden weder empathisch noch kompetent
Insgesamt überwogen jedoch die kritischen Kommentare. Zu den Mindestqualifikationen eines Präsidenten würden Kompetenz und Einfühlungsvermögen zählen, meinte etwa ein anderer Nutzer. Biden habe weder das eine noch das andere. Andere Personen wiesen auf das Alter des US-Präsidenten hin (80) und schrieben, dass er senil sei.
Zuvor war noch von versöhnlichen Tönen die Rede gewesen. Biden hatte vor der Presse von einem konstruktiven Treffen, von „wichtigem Fortschritt“ und „positiven Schritten“ berichtet. Es hieß, die beiden Staatschefs hätten vereinbart, künftig regelmäßig miteinander zu telefonieren.
Versöhnung nur Fassade?
Dass es hinter den Kulissen jedoch nicht nur harmonisch zugegangen sei, meinte unter anderem ein hochrangiger US-Regierungsbeamter. So habe Xi etwa zu Taiwan Bedenken geäußert und angemerkt, dass dies das größte und potenziell gefährlichste Konfliktfeld der Beziehungen zu den USA sei.
Beide Seiten sollen zudem keinen Hehl daraus machen, dass sie Konkurrenten seien und keine Freunde. Die Erde sei groß genug dafür, dass beide Länder Erfolg haben könnten.
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