Bewegende Geschichte
100-Jährige: „Harte Arbeit hält voll jung“
Die Burgenländerin Hermine Schneller feiert stolz ihren 100. Geburtstag und blickt auf eine rührende und ereignisreiche Vergangenheit zurück.
Der Stoff, aus dem große Romane sind: In der Hoffnung auf eine bessere Welt waren 1921 die Eltern von Hermine Schneller aus Kleinpetersdorf, Bezirk Oberwart, nach Allentown in die USA ausgewandert. 1923 wurde die Jubilarin in der 126.000-Einwohner-Stadt in Pennsylvania geboren. „Meine Mutter kehrte mit mir 1925 zurück. In Kleinpetersdorf kam dann meine Schwester Maria zur Welt“, erzählt sie.
Familienwege trennten sich
Nach nur sechs Monaten hatte sich ihre Mutter wieder auf die Reise in die USA gemacht, die Lebenswege der Eltern und ihrer Kinder trennten sich. Die Geschwister wuchsen im Burgenland bei den Großeltern auf, Vater und Mutter bauten sich in Allentown eine Existenz auf. Sie durften sich über elf weitere Kinder freuen. Der Vater arbeitete - wie viele Burgenländer damals - in einem Stahlwerk, die Mutter unterhielt eine kleine Farm mit Hühnern und Gänsen, um die Familie zu versorgen.
„Viel harte Arbeit, niemals aufgeben!“
Hermine Schneller, mit 20 Jahren verheiratet, blickt selbst auf ein hartes Arbeitsleben zurück. Seit dem Tod ihres Mannes 1988 wohnt sie allein im Haus. Erst seit dem Alter von 97 Jahren hilft der rüstigen Pensionistin eine Betreuerin: „Mit 98 hatte ich einen Oberschenkelhalsbruch, das hat mir zu schaffen gemacht.“ Jetzt ist die 100-Jährige wieder mobil, Rollstuhl und Rollator lehnt sie strikt ab. Den Tag verbringt sie am liebsten mit dem Lesen der Tageszeitung, beim Schnapsen mit der Familie, auf dem Bankerl vor dem Haus. Was ist ihr Geheimnis für 100 Jahre voller Elan? „Viel harte Arbeit, niemals aufgeben!“
Mit einem Blumenstrauß wünschte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil der Jubilarin höchstpersönlich alles Gute: „Auf meiner USA-Reise haben mich die Geschichten vieler ausgewanderter Burgenländer beeindruckt. Jene von Hermine Schneller ist ganz besonders.“
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