Historisches Gebäude

Gekrönte Löwen scheinen die Fenster zu halten

Kärnten
25.10.2023 15:52

Am markanten Löwenhaus in Klagenfurt, das in Stadtführungen meist besucht und erklärt wird, hängt nun eine Informationstafel: Die historische Bedeutung soll nicht verloren gehen.

Die Renaissance-Fassaden und Arkadenhöfe zeichnen Klagenfurt aus. Wer aber in Gedanken versunken durch die Stadt schlendert oder schon den nächsten Termin, das nächste Ziel im Kopf hat und den Zeitdruck spürt, der nimmt oft die schönsten Fassaden nicht wahr. Ein neuer Hinweis auf die „Löwalan“ in der Wiener Gasse 6 in Klagenfurt hängt nun an der Fassade.

Seit mehr als 100 Jahren bemüht sich der Stadtverschönerungsverein, die Denkmäler und Kleinode zu bewahren und darauf hinzuweisen. Da die alten Infotafeln zu rosten begannen, tauscht man sie seit 2015 aus und bringt neue, historisch korrekte Texte an.

Handwerks- und Dekorationskunst der Stuckateure

Stuckateure gestalten Wände und Decken plastisch - und zwar mit Mörtel, einem Gemenge aus Kalk, Gesteinen und Wasser. Bereits römische Baumeister und andere antike Meister nutzten Mörtel. Auch im Mittelalter verschönerte Gebäude mit prächtigem Stuck. Heute führen Stuckateure und Trockenausbauer    kunsthandwerkliche Verputz- und Stuckarbeiten an Fassaden und Innenwänden durch und fertigen Stuckornamente und Zierfiguren an. 

Nachdem die Fassade am Löwenhaus in der Wiener Gasse renoviert war, wurde eine neue Tafel am Gebäude aus dem 15. Jahrhundert angebracht. Die Fassade schufen im 18. Jahrhundert die Stuckateure Kiullian Pittner und sein Sohn Hannibal. Über jedem Fenster stützten Löwen, die eine Krone tragen, ihre Vorderpranken auf die Fensterstürze.

 Das Löwenhaus, auch Hellegger Haus genannt, ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. 

In mittelalterlichen Städten fand man die Häuser nicht nach Nummern, sondern nach Namen, die ein besonderes Merkmal nannten: einen Brunnen oder einen Baum; sie hießen dann vielleicht „Zur Linde“. 

„Hervorzuheben ist die Unterstützung durch die Hauseigentümerin, Erika Tellian, und die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt“, freuen sich Vereinsobmann Erich Wappis und Bernhard Erler, der Geschäftsführer des Verschönerungsvereins.  Da nach jetzigem Stand rund 50 Gebäude mit Informationstafeln zu versehen wären, werden noch weitere folgen.

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