Zeitreise Schulsystem

Wie wir in 40 Jahren lernen werden

Kärnten
23.10.2023 08:09

Das Schulsystem hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten stark verändert. Neue Ausbildungszweige haben sich entwickelt. Einige klagen aber auch über mehr Bürokratie. Die Art und Weise, wie wir lernen, verändert sich ständig, in den nächsten Jahrzehnten allerdings in rasantem Tempo!

Kaum jemand hätte sich vor 40 Jahren vorstellen können, dass sich das Schulsystem so grundlegend verändern werde. Nicht nur, dass die Zahl der Bildungseinrichtungen gewachsen ist, werden heutzutage auch Fächer angeboten, an die man früher nicht einmal im Traum gedacht hätte. Auch dass ein Lehrling im Rahmen seiner Ausbildung Matura machen könnte, war früher undenkbar.

Folge 26: Auf der Schulbank

Auch in der Schule bleibt die Zeit nicht stehen. Vor 40 Jahren war Internet noch eine Unbekannte, heute steht schon Künstliche Intelligenz auf dem Stundenplan.

Kein Internet, kein Social Media
Christian Zeichen ging im September als Direktor der Volksschule Lind ob Velden in Pension. „Ich war 42 Jahre dabei. Meine ersten 20 Jahre waren die schönsten.“ Damals lag nicht vor jedem Schüler ein Handy, gab es kein Internet und auch kein Social Media. Dafür engagierten sich die Kinder in Schulchören, Spielmusiken und Schultheatergruppen. Zeichen: „Ich wollte den jungen Menschen immer mehr beibringen als simple Mathematik.“

Auch in den Schulen gab es in den vergangenen vier Jahrzehnten große Veränderungen.
Auch in den Schulen gab es in den vergangenen vier Jahrzehnten große Veränderungen.(Bild: UTA ROJSEK-WIEDERGUT)

Auch Hans Kuster erinnert sich: „Ich war an der HAK in Althofen. Das war eine Landesschule, die Schüler waren sehr pflegeleicht. Ich hab Frontalunterricht praktiziert und versucht, den Lehrstoff an alle Schüler gleichzeitig zu vermitteln. Ich bin mit der Kreide an der Tafel gestanden, die Schüler konnten bei Rechnungen alles Schritt für Schritt nachvollziehen.“

Der beliebte Moderator
Karl-Heinz Rosenkranz war Direktor am BG/BRG Lerchenfeld in Klagenfurt. Der ehemalige Schulleiter erzählt: „Der Lehrer war früher noch ein beliebter Moderator. Damals haben wir noch Wachsmatrizen verwendet, Kassetten- und Videorekorder abgespielt. In den Schulklassen von heute würde jeder Lehrer damit wohl untergehen.“

Die Jugendlichen und die Pädagogen müssen sich mittlerweile mit völlig neuen Inhalten und Herausforderungen auseinandersetzen.
Die Jugendlichen und die Pädagogen müssen sich mittlerweile mit völlig neuen Inhalten und Herausforderungen auseinandersetzen.(Bild: Honorar)

Früher waren Schüler aus dem Ausland eine exotische Note in den Schulen. Niemand wäre auf die Idee gekommen, Integrationsklassen für Ausländer zu führen oder Aufbauklassen anzubieten. Wenn man mithalten wollte, musste man die Unterrichtssprache Deutsch einfach beherrschen.

Spezialisierungsmaßnahmen haben vieles davon abgeschafft
„Die Lehrer von heute sind nicht zu beneiden. Sie drohen in Bürokratie zu ersticken. Die Pädagogik bleibt da leider auf der Strecke“, meint Kuster. Die Pädagogen müssen sich mittlerweile mit neuen Begriffen wie Inklusion und Gendern auseinandersetzen. Auf Lehrer und Schüler kommen völlig neue Herausforderungen zu, die es in Zukunft zu meistern gilt.

Die Schule der Zukunft
 Vergessen Sie alles, was Sie glauben, über die Schule zu wissen. Das Ende von Frontalunterricht, Stundenplänen, ja sogar Klassenzimmern steht bevor - im Gegenzug gibt’s jede Menge künstliche Intelligenz (KI) und Virtual Reality (VR). Zumindest wenn es nach der britischen Zukunftsforscherin Tracey Follows geht. Sie befasst sich intensiv damit, wie wir Menschen uns Wissen aneignen. Und sie weiß, dass das bald gänzlich anders aussehen wird.

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Ich heiße Elias und bin ein Roboter. Alles was ich weiß, sammle ich über künstliche Intelligenz. Ich lerne gerne mit dir - stell mir eine Frage!

(Bild: Clara Milena Steiner)

Roboter Elias besucht Kärntner Schulen

„Eine Ära der 100-prozentigen personalisierten Bildung steht bevor“, kündigt sie an. Im Jahr 2063 werde jeder Schüler auf ihn persönlich abgestimmten Stoff vermittelt erhalten. Keine Rede mehr von Geschichte, Naturwissenschaften und Sprachen. Unterstützt werden die Kinder und Jugendlichen der Zukunft beim Lernen freilich von KI - das passiert ja eigentlich jetzt schon!

Der KI-basierte Roboter Elias besucht in diesem Schuljahr Kärntner Schulen, um etwa mit Schülern Sprachen zu lernen, an den HTL beim Programmieren zu helfen, für Maturaprojekte zur Verfügung zu stehen oder bei der Vorbereitung von Referaten zu unterstützen. Das sei ein Schritt in die richtige Richtung, so Follows, aber: „Wir müssen Schule ganz anders denken: dezentralisiert und individueller.“ Damit würde der Unterricht inklusiver: „Beeinträchtigten und neurodiversen Schülern könnte man mit diesen Technologien ganz neue Lernräume eröffnen.“

 

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