Vernehmung fertig

Trans-Pflegerin gesteht Messerstiche, nennt Motiv

Oberösterreich
06.10.2023 21:05

Geständnis! Jene 24-jährige Pflegerin, die im Innviertel ihren Schützling erstochen haben soll, konnte jetzt auf der forensischen Abteilung in Linz einvernommen werden. Sie gestand die Tat zu, und nannte auch ihr Motiv. Es war fast zu erwarten gewesen - es hat mit Folgen ihrer sexuellen Orientierung zu tun.

„Die Verdächtige bringt keine unbekannten Dritten ins Spiel oder streitet die Tat ab. Sie gibt zu, zugestochen zu haben“, weiß Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, dass die Ermittlungen nach dem tödlichen Messerangriff in Geretsberg einen entscheidenden Schritt weitergekommen sind.

Nachdem sich die mutmaßliche Mörderin beruhigt hatte - sie war bei der Verhaftung erheblich alkoholisiert und psychisch in einem Ausnahmezustand -, konnte sie auf der Forensik von Mordermittlern befragt werden. Sie gab zu, die Messer aus der Küche geholt und auf ihren Schützling, bei dem sie schon zum zweiten Mal Dienst verrichtete, eingestochen zu haben. Die Pflegekräfte sind immer ein Monat beim Pflegling, dann dieselbe Zeit daheim.

Sekkiert und belästigt
Die Slowakin gab an, vor der Tat eine Flasche Wein konsumiert zu haben, was aber mit dem Alkoholspiegel, der höher als durch diese Angabe zu erwarten wäre, war, nicht zusammenpasst. Motiv für die Tat sei „aufgestauter Ärger“ gewesen. Die 24-Jährige, die als Mann zur Welt gekommen ist und als Transgender-Pflegerin als Frau auftrat, sei eben deshalb auch vom Pflegling sekkiert worden. Allerdings habe es auch sexuelle Belästigungen seinerseits gegeben. 

„Es steht auch eine psychische Erkrankung in Richtung Borderline-Syndrom im Raum“, so Ebner. Ein psychiatrisches Gutachten müsse aber erst in Auftrag gegeben werden, um auch die Zurechnungsfähigkeit zu überprüfen. Die Verdächtige wird demnächst aller Voraussicht nach in die normale U-Haft verlegt werden.

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