„Desaströser Ausflug“

Benko nimmt Signa Sports von der Börse

Wirtschaft
04.10.2023 15:11

Auf glattem Parkett herrscht Rutschgefahr. An der New Yorker Börse wohl ganz besonders. Diese schmerzhafte Erfahrung hat auch der österreichische Kaufhausjongleur René Benko gemacht. Und zwar mit seinem Online-Händler Signa Sports United, dessen Aktie seit Jahresbeginn einen regelrechten Kursrutsch erlebte und rund 94 Prozent an Wert verlor. Zum Leidwesen der Investoren, zu denen laut einem Börsenprosekt vom August 2023 unter anderem die deutsche R&V-Lebensversicherung, die Bayerische Beamten Lebensversicherung und der ehemalige österreichische Skirennläufer Harti Weirather zählten. 

Jetzt berichtet das deutsche „Manager Magazin“ von einer notwendigen Notbremsung. Wörtlich heißt es: „Nun, nicht einmal zwei Jahre nach dem Börsenstart, beendet Benko den desaströsen Ausflug und macht einen radikalen Schnitt: Er nimmt Signa Sports United von der Börse. Offiziell soll eine Restrukturierung und ein Downsizing aller Geschäftsbereiche beginnen, aufgrund ‚ernster Liquiditäts- und Profitabilitätsherausforderungen‘. Mit anderen Worten: höchste Alarmstufe.“

Tatsächlich hat Signa Sports United allein im September dramatisch an Wert eingebüßt: Ende August notierte die Aktie, die im Dezember 2021 bei mehr als 10 US-Dollar gestartet war, noch bei 1,30 Dollar. Donnerstag letzter Woche etwa lag das Papier der Signa Sports United kurz nach Börsenstart an der New York Stock Exchange bei lediglich 0,25 Dollar, was eine Marktkapitalisierung von knapp 100 Millionen Dollar bedeutete. Nur zur Erinnerung: Vor dem Börsengang Ende 2021 hatte sich Benkos Signa laut Medienberichten eine Bewertung von bis zu vier Milliarden Dollar erträumt.

Ratenzahlung im Fall Kika/Leiner
Zuletzt hat Benkos Gruppe, in der prominente Geldgeber wie etwa der Hamburger Industrielle Klaus-Michael Kühne (Kühne + Nagel) oder Ex-Strabag-Boss Hans Peter Haselsteiner eine Rolle spielen, auch in Österreich gröbere (Reputations-)Verluste erlitten: Im Zuge der aus Sicht der Steuerzahler besonders bitteren Kika/Leiner-Insolvenz mussten von Ex-Eigentümer Signa 20 Millionen nachgeschossen werden. Es wurde Ratenzahlung vereinbart.

 Kronen Zeitung
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