Die Kosten für das Inserat in der Höhe von rund 2.000 Euro streckte Crepaz aus eigener Tasche vor. Er sei zwar nur "normales Kirchenmitglied", aber die Zukunft der Gemeinde sei ihm ein großes Anliegen. Einen Teil der Kosten werde die Pfarre bezahlen, eine eigene Sammlung wurde bereits am Sonntag nach dem Gottesdienst gestartet. "Ich bin dem Pfarrer im Wort, dass ich den Rest aus privater Tasche finanziere", so Crepaz.
"Möchte zeigen, was Pfarre zu bieten hat"
Kritische Stimmen in der Pfarre, so viel Geld für die Suche nach einem Kandidaten auszugeben, versteht er. Denn der normale Weg einer kirchlichen Stellen-Ausschreibung erfolge über das "Linzer Diözesanblatt", einem offiziellen Mitteilungsorgan. Alle kirchlichen Angestellten können dieser Zeitung die Stellenangebote des Arbeitgebers entnehmen. "Ich möchte aber zeigen, was unsere Pfarre zu bieten hat", so Crepaz. Daher sei es ihm auch wert, finanziell etwas beizutragen. "Immerhin suchen wir ja keine Putzfrau, sondern einen Chef für 3.600 Leute."
In der Annonce wird zum einen eine "zeitgemäße Infrastruktur und ein neu errichtetes Pfarrheim" beworben. "Weitgehende Erledigung von Verwaltungsaufgaben durch Ehrenamtliche" und eine "Mitarbeit von Ehrenamtlichen bei pastoralen Aufgaben" sollen den Wunschkandidaten ebenfalls überzeugen, sich auf das Wesentliche wie Liturgie und Seelsorge beschränken zu können. Auch eine "sehr gute finanzielle Ausstattung der Pfarre" bleibt in der Einschaltung nicht unerwähnt.
"Pfarrer, der allen gut zu Gesicht steht, gibt es nicht"
Das Stellengesuch stieß am Wochenende auf großes mediales Echo. Auch ein Fernsehteam will österreichweit berichten, so Crepaz. "Damit hoffe ich, dass sich über die Diözesangrenzen hinweg ein Kandidat finden lässt." Konkrete Wunschvorstellungen an den zukünftigen Priester hat er keine - "einen Pfarrer, der allen gut zu Gesicht steht, gibt es nicht".
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