Eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer Wien zeigt: Ein Drittel beantwortet grundlegende Fragen zu alltäglichen Finanzthemen gar nicht oder falsch.
Mit der aktuellen Kommunikationsoffensive „financefit“ setzt die Wirtschaftskammer Wien sehr bewusst einen Schwerpunkt auf das Thema Finanzbildung. Aus gutem Grund, denn schon bisherige Studien zeigen: Ein gutes Grundwissen über die wichtigsten Finanzthemen hilft, alltägliche Entscheidungen in Geldsachen besser zu meistern und ist damit die beste Altersvorsorge.
Das sehen auch die Befragten so: 88 Prozent sind der Meinung, dass ein gutes Grundwissen bei Geldangelegenheiten die Voraussetzung für einen erfolgreichen Umgang mit dem eigenen Geld ist.
Forderung nach Wirtschaftsbildung
Leider spiegelt die Realität dieses Denken nicht wider, denn ein Drittel aller Befragten beantwortet Grundfragen zum Umgang mit Geld falsch oder gar nicht. Bei Fragen wie „Was bedeutet ein Kredit mit variablem Zinssatz?“, „Welche Veranlagungsform birgt das geringste Risiko?“ oder „Fallen bei einer Kontoüberziehung Überzugszinsen an?“ zeigen, dass die Finanzbildung in allen Altersgruppen gleichermaßen mangelhaft ist. Sowohl bei den jungen Erwachsenen als auch Personen bis 50 Jahre und älter ist die Zahl der falschen Antworten gleich hoch.
„Das zeigt, dass wir hier schon lange ein strukturelles Problem in der Bildung haben, das wir mit ganz neuen Lösungen angehen müssen“
Erwin Hameseder, Obmann der Sparte Banken und Versicherungen in der Wirtschaftskammer Wien.
Angesichts dieser Zahlen bekräftigt die Wirtschaftskammer Wien ihre langjährige Forderung nach einem eigenen Unterrichtsfach „Wirtschaft“. Und auch hier wird sie von den Befragten unterstützt: Mehr als 90 Prozent halten Wirtschaftsausbildung für wichtig oder sehr wichtig und sehen in der Schule den besten Ort dafür.
Das Fazit der Wirtschaftskammer Wien: „Die Bevölkerung gibt uns recht. Wirtschaft muss auch in der Schule praxisnah gelehrt werden“.