Angehörige fordern:

Long-Covid-Patienten sollen Pflegegeld erhalten

Österreich
12.09.2023 14:36

Zehntausende Menschen leiden nach einer überstandenen Corona-Infektion weiterhin an Langzeitfolgen und benötigen häufig regelmäßige Pflege durch Angehörige. Nun werden Forderungen nach einem Pflegegeld für Long-Covid-Patienten laut.

Die Pandemie habe mit all ihren Folgen für viele Menschen, die von einer Infektion betroffen waren, auch Langzeitfolgen und Erkrankungen mit Pflegeaufwand mit sich gebracht, betont die Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger. „Die Folgeerkrankungen von Long- und Post-Covid würden an die 100 verschiedene Symptome in verschiedenen Ausprägungen umfassen. Wer davon betroffen ist, ist unter den ungünstigsten Umständen auf die Pflege und Betreuung der Angehörigen und Zugehörigen angewiesen“, argumentiert Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger. Um sie in ihrer Pflege und Betreuung zu unterstützen, sei es notwendig, dass die Erkrankten eine Pflegegeldstufe hätten.

Der SPÖ-nahe Pensionistenverband bläst anlässlich des Nationalen Aktionstags für pflegende Angehörige ins gleiche Horn. Präsident Peter Kostelka erinnert die Regierungsverantwortlichen via Aussendung an die belastende Situation der pflegenden Angehörigen. Maßnahmen sollten etwa die Ausweitung des Angehörigenbonus, die Einrichtung von österreichweiten Informationsstellen sowie den Ausbau der mobilen Einrichtungen und Tageszentren umfassen.

Vielfältige Symptome
Nach überstandener SARS-CoV-2-Infektion kämpfen etliche Betroffene mit anhaltenden Symptomen, die als Long Covid bezeichnet werden. Dies sind beispielsweise Atemnot, Herzrasen, Kopf- oder Brustschmerzen, chronische Müdigkeit, Benommenheit, kognitive Beeinträchtigungen, Schweißausbrüche, Angstzustände und Depressionen. Doch überraschenderweise trifft dies nicht nur auf Patienten zu, die im Spital oder gar auf der Intensivstation behandelt werden mussten.

Im Rahmen des Corona-Fonds, den die schwarz-blaue Landesregierung in Niederösterreich heuer ins Leben gerufen hat, kann seit 1. September Unterstützung auch bei Long Covid oder bei Impfschäden beantragt werden. Laut FP-Landesrat Christoph Luisser betrifft der größte Teil der seit dem Start der „Phase zwei der Wiedergutmachung“ beantragten Hilfen die finanzielle Unterstützung von Therapien bei psychischen Problemen mit bisher mehr als 500.000 Euro.

Corona-Fonds in NÖ deckt auch Long Covid und Impfschäden ab
Es folgten Long-Covid-Schäden (280.000 Euro) und Nachhilfekosten (etwa 50.000 Euro). Für den Ausgleich von Impfbeeinträchtigungen, also Folgewirkungen, die vom Impfschadengesetz nicht gedeckt sind, seien bisher mehr als 47.000 Euro beantragt worden. Insgesamt sei heuer bereits über eine Million Euro an Hilfen beantragt worden, hielt Luisser am Montag fest.

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