Mobilität

Taxi, bitte! Nachteulen haben es im Land schwer

Burgenland
12.09.2023 09:00

Neues Zeitalter dank Ausweitung des Mobilitätsangebots, aber ein Taxi zu später Stunde zu ergattern, ist reine Glückssache.

Der DÖW Klassiker - „Ich steh steh in der Kälte und warte auf ein Taxi, aber es kommt nicht“ - hat auch 40 Jahre nach Erscheinen im Burgenland an Aktualität nichts verloren - allen voran für Nachtschwärmer.

Mit der Ausweitung des Mobilitätsangebot von den Verkehrsbetrieben Burgenland (VBB) hat man ein neues Zeitalter eingeschlagen, den täglichen Bedarfs- und Linienverkehr damit auf eine neue Stufe gehievt.

Derweilen ergeben sich aber andere Probleme, denn merkbar sind im Burgenland, speziell im Landessüden und Mittelburgenland, immer weniger Taxis - allen voran zu später Stunde - unterwegs. Seitens der Wirtschaftskammer ein Umstand, vor dem man immer schon gewarnt habe. „Das Patentrezept kann aber nicht von uns alleine kommen, sondern dazu muss auch das Land initiativ werden, um im Einvernehmen mit den Unternehmen das Taxi-Angebot in der Nacht flächendeckend in Griff zu bekommen“, sagt Spartenobmann Hubert Bleich.

Der Grund, warum das nächtliche Angebot an Taxis immer geringer wird, hat aber viele Ursachen. War es zu Beginn die Coronakrise mit all ihren Auswirkungen (Stichwort: Einbruch der Nachtgastronomie), so war es dann der Personalmangel im Transportwesen und nicht zuletzt die Teuerung. „All das macht den Betrieb für viele Unternehmen nicht mehr wirtschaftlich“, erklärt Bleich.

„Zu warten, dass sich vielleicht zwei Kunden melden, die nach Mitternacht heim wollen, ist kein Geschäft“, sagt auch Taxibetreiber Roland Horvath aus Oberwart. aber man biete Fahrten auf Vorbestellung an, vor allem an Wochenenden. Ein Angebot, welches auch Patrick Poten, Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe der Wirtschaftskammer und Obmann des Vereins Mobiles Burgenland, als wirtschaftlichste Option in den aktuellen Zeiten sieht.

Seitens der Betriebe ist man auch laufend bestrebt, das eigene Geschäftsfeld zu erweitern. In den vergangenen Monaten haben das auch Hannes Pasquali aus Pinkafeld und Gottfried Loibl aus Piringsdorf gemacht, die Taxibetriebe in Rust und Rechnitz übernommen haben. Während ersterer im Nordburgenland sogar einen 24-Stunden-Betrieb anbietet, führt Loibl als zusätzliches Angebot Fahrten für das Burgenländische Anrufsammeltaxi (BAST) der VBB durch.

Dass auch immer mehr ausländische Taxiunternehmen auf das fehlende Angebot im Burgenland aufmerksam werden, zeigt sich vor allem in Grenzgemeinden. Will man etwa von Deutschkreutz nach Eisenstadt, ist ein Taxi aus Sopron eher verfügbar. Fahren dürfte dies allerdings nur mit einer Genehmigung, aber „wo kein Kläger, da kein Richter“, so burgenländische Transporteure. Schließlich ist im Landesnorden auch die Fahrt für heimische Betriebe nach Bratislava sehr attraktiv. Carina Fenz

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