Schüsse und Angst

Bodycam: So enterten Russen türkisches Schiff

Ausland
18.08.2023 06:00

Laut offiziellen Angaben aus Moskau soll ein russisches Kriegsschiff auf dem Schwarzen Meer das türkische Schiff Sukra Okan gewaltsam gestoppt haben. Der Frachter sei auf dem Weg in die Ukraine gewesen. Belegen soll dies ein besonders spektakuläres Video, das von niemand Geringerem als dem russischen Verteidigungsministerium verbreitet wurde.

Es sind Bilder wie in einem Actionfilm. In Schwarz-Weiß-Aufnahmen ist ein Mann in Militäruniform auf einem Schiff zu erkennen. Verzweifelte Menschen knien auf dem Boden und halten unterwürfig die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Bewaffnete Soldaten betreten das Steuerhaus und schreien, dass der Motor abzustellen sei.

Auf die Frage, warum der Frachter ungeachtet aller Befehle nicht stehen geblieben sei, antwortet der Kapitän, dass er etwas „falsch verstanden“ habe. Die Stimmung ist äußerst angespannt. Die Besatzungsmitglieder versuchen, den des Englischen offenbar nicht mächtigen Kapitän zu unterstützen.

Türkei will nichts von Gewalt wissen
Die Presseabteilung des russischen Verteidigungsministeriums versichert, dass das Schiff seine Fahrt „nach sorgfältiger Überprüfung der Dokumente fortsetzen konnte“. Anders ist die Version des türkischen Unternehmens, dem der Frachter gehört.

Ein Sprecher der Firma schilderte gegenüber dem US-Fernsehsender CNN, dass das Schiff zum Zeitpunkt der Inspektion leer gewesen sei. Ziel der Fahrt des Frachters sei gewesen, Getreide aus der Ukraine zu holen. Von Drohungen oder negativen Handlungen, die Russland offen zugibt, will die türkische Seite nichts wissen ...

Stoppsignale missachtet
Der türkische Frachter war auf dem Weg in den ukrainischen Donauhafen Ismail gewesen und soll Stoppsignale missachtet haben. Das russische Militär soll in der Folge Warnschüsse aus automatischen Waffen abgegeben haben.

Laut BBC Russia ist es der erste Fall seit Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen, bei dem ein Handelsschiff außerhalb ukrainischer Häfen mit Warnschüssen zum Anhalten gezwungen worden sei. Die ukrainischen Behörden zeigten sich erbost und sprachen in dem Zusammenhang von einem Verstoß gegen das internationale Seerecht.

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