Zu viel eingespeist

PV-Anlagen legten eine ganze Ortschaft lahm

Oberösterreich
11.08.2023 13:45

Weil Privatkunden zu viel Sonnenenergie einspeisten, sorgten sie im Raum Steyr für ein stundenlanges Blackout. Auch eine Arztpraxis war stromlos. Jetzt startet eine „Aktion scharf“ gegen solche Schummeleien.

Der Strom- und Gasnetzbetreiber des Energie-AG-Konzerns kündigte deshalb am Freitag regelmäßige Kontrollen an - und bei Missachtungen komplette Abschaltungen von Kundenanlagen.

Der Grund für das Vorgehen des Netzbetreibers ist, dass durch das Einspeisen von PV-Strom die Ortsnetze immer stärker ausgelastet werden. Um möglichst vielen Kunden die Möglichkeit der eigenen Stromerzeugung in einer PV-Anlage zu bieten, wird bereits vor der Errichtung die Lieferung ins Netz begrenzt. Halten sich einzelne Kunden nicht daran, kann es zu einer Sicherheitsabschaltung des gesamten Ortsnetzes kommen.

Auch Feuerwehr vom Blackout betroffen
Das zeigte die Ursachenforschung nach einem totalen Stromausfall Anfang Juni im Raum Region Steyr. Gleich mehrere Betreiber hatten die Begrenzungen ihrer Anlagen ignoriert. Dadurch überhitzte die Trafostation, die Sicherheitseinrichtungen schalteten die Station selbstständig ab. Die Ortschaft konnte mehrere Stunden lang nicht mit Strom versorgt werden. Betroffen waren nicht nur Haushalte, sondern auch die Feuerwehr, die Gemeinde, eine Arztpraxis, eine Tankstelle und weitere Betriebe. „Das Ignorieren der Vorgaben kann so zu einem Versorgungs- und letztlich zu einem Sicherheitsproblem werden“, warnt die zuständige Netz Oberösterreich GmbH.

Aktion scharf
Sie kündigte nun ein strenges Vorgehen an, da bei Stichprobenkontrollen über das vorhandene Netz der elektronischen Stromzähler weitere unzulässig hohe Einspeiseleistungen festgestellt worden seien. Wird eine Überschreitung festgestellt, wird der Kunde schriftlich kontaktiert, seine Anlage auf die Einhaltung des Begrenzung überprüfen zu lassen. Wenn diese weiterhin mehr als zugesagt ins Netz liefert, kann die gesamte Kundenanlage abgeschaltet werden.

Das bedeutet, dass nicht nur das Einspeisen von PV-Strom, sondern auch der Strombezug nicht mehr möglich ist. Die Wiedereinschaltung erfolgt erst, wenn der Nachweis für die Einhaltung aller Grenzen erbracht worden ist. Man wolle nicht einzelne Kunden gängeln. Aber: „Es kann nicht sein, dass einzelne sich nicht an die Regeln halten und andere dann nicht zuverlässig mit Strom versorgt werden können“, stellt der Pressesprecher der Netz Oberösterreich, Wolfgang Denk, dazu fest.

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