Dass die Österreicher keine leichte Auslosung hatten, haben alle gewusst. Dass kein einziger im Einzel die zweite Runde von Wimbledon erreichte, war aber sehr ernüchternd. Bei Julia Grabher war auf Rasen kaum anderes zu erwarten. Sie hat auf dem Belag wenig gespielt, das muss man erst lernen. Und Dennis Novak kann sich auch nichts vorwerfen. Milos Raonic hat aufgeschlagen wie in seinen besten Zeiten. Am meisten hat mich überrascht, dass Sebastian Ofner glatt ausschied, gegen Jiří Lehečka nicht einmal einen Satz gewinnen konnte. Da hatte ich ihm nach den letzten Wochen mehr zugetraut.
Bei Dominic Thiem fällt das Resümee am zwiespältigsten aus. Auf der einen Seite ist es natürlich beeindruckend, dass er den Weltranglistenfünften an den Rand der Niederlage bringt, und seine Leistung war wirklich sehr in Ordnung, vor allem seine Kämpferqualitäten hat er einmal mehr unter Beweis gestellt. Andererseits habe ich Tsitsipas auf Rasen schon in Mallorca gesehen und finde, dass der momentan auch weit von seiner besten Form entfernt ist. Daher war das für Dominic meiner Meinung nach eher eine verpasste Chance. Und für den Kopf ist eine solche Niederlage natürlich auch nicht gut. Knapper kannst du ja kaum am Sieg dran sein, und wenn du dann doch wieder verlierst, gibt dir das zu knabbern. Dominic muss es schaffen, aus diesem Spiel wieder das Positive mitzunehmen.
Pikant an Wimbledon war heuer der Spielplan. Einige Spieler standen Mittwoch schon in Runde drei, während andere, dem Regen geschuldet, erst Donnerstag ihr Erstrundenmatch begannen. Da hätte man in der Planung, wer auf den Centre Court darf, flexibler sein können. Aber Wimbledon ist eben eigen.
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