24 Soldaten getötet

Pakistan gab Okay für tödlichen Angriff auf eigene Truppen

Ausland
02.12.2011 10:22
Jener NATO-Luftangriff, bei dem am vergangenen Samstag an der pakistanisch-afghanischen Grenze 24 Soldaten aus Pakistan getötet wurden (siehe Bilder), ist laut einem Medienbericht von der Armee des asiatischen Landes selbst verursacht worden. Laut dem "Wall Street Journal" gaben pakistanische Armeevertreter grünes Licht für den Angriff, waren sich aber nicht darüber im Klaren, dass eigene Truppen in der Region waren. Bisher hatte Pakistan die NATO für die Tötung der Soldaten verantwortlich gemacht.

Laut den vorläufigen Untersuchungsergebnissen habe die NATO am vergangenen Samstag Taliban-Kämpfer im Grenzgebiet zu Afghanistan verfolgt und sei dabei angegriffen worden, berichtete die US-Zeitung in ihrem Artikel.

Als die Soldaten Luftangriffe auf das scheinbare Rebellenversteck anforderten, sei ein Kommandozentrum von US-Soldaten sowie afghanischen und pakistanischen Truppen eingeschaltet worden. Die Pakistaner hätten dabei angegeben, dass keine eigenen Soldaten in der Region seien, und damit den Weg für den Angriff freigemacht. Die US-Vertreter räumten am Freitag jedoch auch Fehler auf der eigenen Seite ein. "Es wurden viele Fehler gemacht", erklärte ein Sprecher. Den Beteiligten sei nicht wirklich bewusst gewesen, "wer wo war und wer was getan hat".

"Tiefes Beileid", aber kein Schuldeingeständnis
Das pakistanische Militär hatte den NATO-Truppen bisher vorgeworfen, den Grenzposten grundlos angegriffen zu haben. Die US-Regierung sprach Pakistan nach der Attacke zwar ihr "tiefes Beileid" aus, lehnte aber ein explizites Schuldeingeständnis ab. Durch den Angriff wurden die bereits angespannten Beziehungen zwischen Pakistan und den USA massiv belastet.

Aus Protest gegen den Vorfall hat Islamabad seine Teilnahme an der Afghanistan-Konferenz am kommenden Montag in Bonn abgesagt. Zudem kappte die Regierung die wichtige Nachschubroute für die NATO-Truppen in Afghanistan durch Pakistan und forderte die US-Armee auf, eine Luftwaffenbasis im Südwesten des Landes zu räumen.

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