Die „Krone“ hat nachdrücklich über den zunehmenden Mangel an Schulärzten in Oberösterreich berichtet. Nun versucht das Land Oberösterreich, neue Mediziner durch eine Honorarerhöhung um 50 Prozent zu interessieren.
„OÖ-Schulärzte sowie Kinder- und Jugendpsychiater schlagen Alarm – Schulschluss in vielen Familien ein Drama: Kaum Angebote für Kinder in psychischen Krisen!“ Diese Einladung zu einer brisanten Pressekonferenz stammt vom 5. Juli 2010 – ja, Zweitausendzehn!
Zunehmender Mangel in der Schulgesundheit
Man könnte den Text wohl un'gschaut auch für den heurigen Schulschluss übernehmen – mit noch weniger Angebot für Kinder mit psychischen Problemen und noch weniger Medizinern, Psychologen, Sozialarbeitern etc., als vor 13 Jahren. Die „Krone“ berichtet ja immer wieder über die zunehmenden Mangelsituationen in diesem Bereich. Mittlerweile grassiert zunehmender Personalmangel nicht nur bei den Kinder- und Jugendpsychiatern, sondern auch bei den Schulärzten, wie die „Krone“ insbesondere seit November 2022 in einer Reihe von Berichten aufzeigte.
60 Gemeinden werden vom Land versorgt
So schlimm, dass Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) selbst an den Schulen aushelfen muss (wie in der Karikatur), ist es zwar noch nicht. Aber die Personalnot ist schon so groß, dass man sich an der Landesspitze etwas einfallen lassen musste. Im Pflichtschulbereich sind zwar vor allem die Kommunen zuständig, es gibt aber 60 Gemeinden, die von Seiten des Landes schulärztlich versorgt werden. Zahlreiche weitere Gemeinden haben Interesse, können aber noch nicht betreut werden.
Ein Anreiz für interessierte Ärzte
Daher werden ab 1. Oktober die Honorarstundensätze für die vom Land an öffentlichen Pflichtschulen gestellten Schulärzte erhöht, und zwar von 40 auf 60 Euro. Klingt nach viel, aber die letzte Erhöhung gab es 2014. „Die Anhebung der Honorare soll ein Anreiz für interessierte Ärzte sein, für die Schulgesundheit zur Verfügung zu stehen“, sagen LH-Vize Haberlander und LH Thomas Stelzer voller Hoffnung. Im Zuge dieser Anhebung werden auch die Honorarsätze anderer Berufsgruppen, die in ähnlichen Bereichen wie etwa Mutterberatungsstellen tätig sind, angehoben.
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