Miron Muslic:

„Beim Team nicht weit von der Weltspitze entfernt“

Fußball International
14.06.2023 15:55

Der Quali-Hit am Samstag in Brüssel ist auch das deutsche Teamchef-Duell Tedesco gegen Rangnick. Ein österreichischer Trainer sorgte in den letzten Monaten aber just in Belgien für Furore: Miron Muslic. Der 40-Jährige führte Cercle Brügge aus dem Liga-Keller fast in den Europacup. Und er formte mit Oliver Deman einen neuen Teamspieler. Indem er keine Kompromisse eingehen muss …

Okay, nicht für alle rot-weiß-roten Trainerexporte lief die Saison in Belgien nach Wunsch: Dominik Thalhammer stieg mit KV Ostende ab und Andreas Wieland verpasste mit Beerschot knapp die Rückkehr in die Jupiler Pro League. Wo dafür ein „neuer“ Trainer für Furore sorgte. Beim FAC hatte er sich seine ersten Chef-Sporen verdient, beim SV Ried hielt er sich dann aber nur zehn Spiele. Weshalb der 40-Jährige just Thalhammer als Assistent nach Brügge folgte, im September Cercle übernahm. Als Tabellenletzter.

„Ich hatte den Vorteil, dass ich die Mannschaft und die Liga schon in- und auswendig kannte“, spielt er den rasanten Aufstieg herunter. Denn Muslic führte Cercle aus dem Keller bis ins Europacup-Play-off. „Dort haben wir elf von 15 Punkten geholt“, ist er stolz. Obwohl das internationale Geschäft als Liga-Sechster um einen Platz verpasst wurde.

Keine Kompromisse
„Aber es war die erfolgreichste Saison von Cercle seit 30 Jahren“, erzählt der Österreicher. Der nur einen Auftrag hat: „Ich muss Spieler entwickeln, ausbilden. Da muss ich keine Kompromisse eingehen.“ Weil Cercle mit dem AS Monaco kooperiert, Muslic so volle Rückendeckung von gleich zwei Sportchefs hat. Grinsender Zusatz: „Natürlich hat es geholfen, dass die Resultate sofort gepasst haben.“ Zumal er die jüngste Mannschaft Belgiens formen musste. „Ich habe gelesen, dass unsere Startelf sogar die viertjüngste weltweit ist“, so Muslic. Dem das Konzept der Ausbildungsliga taugt: „Die Liga ist dynamischer, schneller, athletischer als in Österreich. Und die Belgier sind einfach mutiger als wir, sie haben die Courage, mit ihren Jungen zu spielen.“ Er verweist auf El Khannouss von Genk. „Er hat schon mit 18 Jahren in der Ersten gespielt, ein Jahr später ist er 25 bis 30 Millionen Euro wert.“

Cercle Brügge hat eine starke Saison hinter sich.
Cercle Brügge hat eine starke Saison hinter sich.(Bild: APA/AFP/BELGA/KURT DESPLENTER)

In einer Liga, wo laut Music „fünf, sechs Teams ein Budget von 100 Millionen Euro haben“. Cercle gehört nicht dazu. Aber es gibt einen Roten Teufel. Oliver Deman wurde erstmals von Teamchef Tedesco einberufen. Was Muslic besonders stolz macht: „Er wurde als rechter Flügel ausgebildet, ich habe ihm zum linken Verteidiger gemacht. Genau für die Position wurde er jetzt ins Team geholt. Eine coole Geschichte, er wird Karriere machen.“

„Noch nicht fertig“
Muslic steht jetzt auch in den Notizblöcken größerer Klubs, sagt aber entspannt: „Ich bin hier bei Cercle noch nicht fertig. Der Klub hat eine klare Idee.“ Wie auch Rangnick mit dem ÖFB-Team. Muslic ist daher von Österreichs EM-Qualifikation überzeugt, sagt sogar: „Beim Nationalteam sind wir von der Weltspitze nicht mehr weit entfernt. Gegen Top-Teams wie Belgien tun wir uns sogar leichter. Ich tippe am Samstag auf ein 2:2.“ Diplomatisch. So verscherzt es sich der Wahl-Belgier mit keinem …

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele