Eine zweite Änderung gibt es in Strophe drei. Dort werden die "Bruderchöre" durch "Jubelchöre" ersetzt. In der Begründung des Antrags heißt es, dass sich in den 60 Jahren seit der Textung der Hymne durch Paula Preradovic der Sprachgebrauch geändert habe. Da Sprache wie kein anderes Medium Bewusstsein präge, plädiere man nun für die Aufnahme der Töchter in die Hymne.
Guerilla-Aktion brachte den Ball ins Rollen
Text und Melodie der Hymne sollen mit einem Gesetzesbeschluss des Nationalrats festgelegt werden. Die bisherige Version basierte auf einem Regierungsbeschluss. Die "Töchter"-Frage ist ein lange gehegter Wunsch von Grünen und SPÖ.
Auch die frühere Frauenministerin Maria Rauch-Kallat hatte sich immer wieder für eine Umtextung starkgemacht, war aber in der ÖVP lange nicht durchgekommen. Erst bei der letzten Sitzung des Nationalrats vor der Sommerpause hatte Rauch-Kallat in einer Art Guerilla-Aktion mit ihrer Nachfolgerin Dorothea Schittenhelm sowie den Frauen von SPÖ und Grünen einen Antrag eingebracht, der die neue Textpassage "Heimat großer Töchter, Söhne" vorsah.
Da die Aktion nicht abgesprochen war, inszenierte der ÖVP-Klub eine Show, in deren Rahmen männliche Abgeordnete zu nicht unbedingt brisanten Themen so lange sprachen, bis für Rauch-Kallat bei ihrem letzten Auftritt als Abgeordnete keine Zeit mehr für eine Abschiedsrede und damit für eine Begründung des Hymnen-Antrags war. Später distanzierte sich Parteichef Michael Spindelegger von der Aktion und deutete an, dass die Volkspartei einer Integration der Töchter in den Hymnen-Text doch zustimmen könnte.
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