Große Sorgen

Klimawandel setzt die Almwirtschaft unter Druck

Österreich
09.06.2023 10:45

Die heimische Almwirtschaft sieht sich aufgrund des Klimawandels mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, darunter Wetterkapriolen, Vegetationsveränderungen, längere Bewirtschaftungsperioden, steigender Viehbedarf und Personalmangel. 

Besonders die zunehmende Hitze bereitet den Landwirten Probleme. Dadurch verschiebt sich die Saison leicht, was zu einem früheren Almauftrieb führt, berichtet Josef Moosbrugger, der Präsident der Landwirtschaftskammer.

Dadurch steigt zwar der Futterertrag, aber gleichzeitig steigt auch der Bedarf an aufgetriebenem Vieh. Dies liegt daran, dass die Almen bei einem größeren Futterangebot weniger abgefressen werden und die Verbuschung zunimmt. Ohne zusätzliches Vieh entsteht somit mehr Pflegebedarf auf den Weiden.

Wenn diese Arbeit nicht geleistet wird, besteht die Gefahr, dass die Flächen überwuchern. „Die Herausforderung besteht darin, den höheren Futterertrag und das Ansteigen der Waldgrenze in Verbindung mit dem Rückgang des Viehbestands zu bewältigen.“

Fakten

Aktuell sind etwa 7200 hauptberufliche Hirten in der österreichischen Almwirtschaft tätig. Sie bewirtschaften über 8000 Almen, was etwa 24 Prozent der österreichischen Grünlandfläche entspricht, so die Daten der Landwirtschaftskammer (LKÖ). In Österreich weiden etwa 300.000 Rinder, die jährlich über 55.000 Tonnen Milch produzieren. Zusätzlich halten die Almbauern etwa 13.700 Ziegen, 107.200 Schafe und 10.400 Pferde. Im Vergleichszeitraum von 1993 bis 1996 bis 2016 bis 2019 ist der Futterertrag um 13,8 Prozent gestiegen, während der Viehbestand um etwa 18 Prozent gesunken ist.

Hunderte Arbeitskräfte gesucht
Langfristig können nur so viele Weiden offen gehalten werden, wie Tiere vorhanden sind. Die meisten Betriebe können zudem die erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen wirtschaftlich kaum stemmen. In diesem Zusammenhang ist der zunehmende Personalmangel auf den Almen ebenfalls problematisch. Almhirt zu werden, sei „zweifellos eine besondere Arbeit“. Der Komfort sei „sehr begrenzt“. Der Personalbedarf liege im Bereich von Hunderten von Arbeitskräften.

Hohe Ausgaben, Dürreperioden befürchtet
Wie der Rest der Branche kämpft auch die Almwirtschaft mit gesunkenen Erzeugerpreisen bei gleichzeitig hohen Ausgaben. Mit den klimabedingten Veränderungen könnte sich die Situation weiter verschärfen, warnt der LKÖ-Präsident. Was die Wasserversorgung betrifft, gibt Moosbrugger an, dass diese aufgrund der jüngsten Niederschläge gesichert ist. Aufgrund zunehmender Dürreperioden wird dieses Thema jedoch in Zukunft die Bauern verstärkt beschäftigen. 

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele