Durch ein Reifen-Desaster bei Formel-1-Weltmeister Schumacher ist die Titelverteidigung in schier unerreichbare Ferne gerückt. Der Ferrari- Pilot fuhr am Sonntag in Barcelona nach zwei "Plattfüßen" 18 Runden vor dem Ende an die Box und musste im fünften Grand Prix in diesem Jahr zum dritten Mal vorzeitig aufgeben.
Dagegen feierte Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes souverän seinen ersten Saisonerfolg auf dem Circuit de Catalunya und beendete damit die Siegesserie des WM-Spitzenreiters Fernando Alonso. Der Renault-Pilot verwies bei seinem Heimrennen vor 115 000 Zuschauer den Italiener Jarno Trulli im Toyota auf Platz drei.
Alsonso baute Führung weiter aus
In der WM-Wertung baute Alonso seine Führung aus. Der dreimalige Grand-Prix-Sieger dieses Jahres hat nun 44 Zähler. Zweiter ist Trulli (26). Silberpfeil-Pilot Räikkönen verbesserte sich auf Rang drei mit 17 Punkten vor Ralf Schumacher (14). Sein Bruder hat den Anschluss an die Spitze verloren und ist mit zehn Punkten nur noch Siebter. In der Konstrukteurs-Wertung rangiert Renault (58) an der Spitze vor Toyota (40) und McLaren-Mercedes (37). Ferrari (18) ist Fünfter.
Imola-Taktik half diesmal nichts
Michael Schumacher wollte mit der Imola-Taktik wieder an die Spitze fahren und sich im WM-Rennen zurückmelden. Wie bei seiner spektakulären Aufholjagd beim Grand Prix von San Marino vor zwei Wochen, als er hinter Alonso noch Zweiter wurde, blieb er bis zum ersten Tanken lange auf der Strecke. Von Platz acht gestartet, rückte der Deutsche durch die früheren Boxenstopps seiner Konkurrenten bis auf den zweiten Platz vor. Als er nach dem ersten Tanken nach 32 Runden zurück auf die Piste kam, ordnete er sich als Vierter ein.
Doch acht Runden später musste zunächst der linke hintere Reifen an seinem Ferrari wegen eines Plattfußes gewechselt werden. Kurze Zeit später war auch der linke Vorderreifen platt. Schumacher holperte mit seinem Auto an die Box und stellte ihn in der Garage ab. Das Ferrari-Debakel machte der Brasilianer Rubens Barrichello perfekt, der als Neunter ohne Zähler nach Hause fuhr.
Start-Ziel-Sieg für Räikkönen
Räikkönen, der in Imola an der Spitze liegend wegen eines Defekts noch ausschied, war indes nicht zu stoppen. Von der Pole Position aus fuhr der Finne einsam seine Runden und hielt die Konkurrenz mühelos auf Distanz. Auch nach den Boxenstopps verlor er nicht die Führung. Nach 66 Runden und 305,256 km feierte er in 1:27:16,839 Stunden den ersten Silberpfeil-Sieg seit dem 29. August 2004 in Belgien. Auch Alonso konnte seinen zweiten Rang vor Trulli souverän halten.
Neben Schumacher sind auch der Österreicher Patrick Friesacher im Minardi, Vitantonio Liuzzi (ITA/Red Bull), Christijan Albers (NED/Minardi) und Jacques Villeneuve (CAN/Sauber) ausgeschieden. Christian Klien war nicht im Einsatz.
Endstand nach 66 Rennen
1. | Kimi Räikkönen | FIN | McLaren |
2. | Fernando Alonso | ESP | Renault |
3. | Jarno Trulli | ITA | Toyota |
4. | Ralf Schumacher | GER | Toyota |
5. | Giancarlo Fisichella | ITA | Renault |
6. | Mark Webber | AUS | Williams |
7. | Juan Pablo Montoya | COL | McLaren |
8. | David Coulthard | GBR | Red Bull |
9. | Rubens Barrichello | BRA | Ferrari |
10. | Nick Heidfeld | GER | Williams |
11. | Felipe Massa | BRA | Sauber |
Tiago Monteiro | POR | Jordan | |
13. | Narain Karthikeyan | IND | Jordan |
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