Archäologen sind überzeugt, dass in Hallstatt trotz einer sehr umfangreichen Dokumentation der Funde aus dem Jahr 1846 vieles noch unentdeckt blieb. Nur wird bis August das historisches Gräberfeld neu untersucht.
Mit seiner Entdeckung des Gräberfelds aus der älteren Eisenzeit (ca. 800 bis 450 v. Chr.) machte Johann Georg Ramsauer 1846 Hallstatt weltberühmt. Der damalige Bergmeister der Saline fand rund 1000 Gräber mit reichen Beigaben. Seine akribische Arbeit, insbesondere die genaue Dokumentation der reichen Grabinhalte, trug dazu bei, dass der Fundort namensgebend für eine ganze Epoche der europäischen Kulturgeschichte wurde – die Hallstattzeit.
Doch trotz der umfangreichen Protokolle, Beschreibungen und Gräberfeldpläne, ist Johann Rudorfer vom Naturhistorischen Museum Wien überzeugt, dass noch nicht alles aus der Hallstattzeit ans Tageslicht geraten ist. Ein Grund: Viele der Funde, die aus damaliger Sicht wenig Wert hatten, wurden wohl im Boden zurückgelassen, etwa Keramikgefäße oder andere Grabbeigaben. „Auch die seinerzeit angewandte Grabungsmethode wurde nicht klar überliefert. Wir können davon ausgehen, dass sich auch noch Reste von damals dokumentierten Gräbern oder menschliche Überreste im Boden befinden.“
Baustelle für Lawinenschutz
Um Klarheit zu erlangen, rollen die Archäologen die Suche neu auf. Und nutzen dazu die aktuelle Baustelle der Wildbach- und Lawinenverbauung Oberösterreich. Sie errichtet ein Steinschlagwerk, das den Ort Hallstatt schützen soll. Dieses Bauvorhaben quert genau das eisenzeitliche Gräberfeld. „Die neuen Erkenntnisse könnten das Wissen um die Hallstattzeit, das Bild des Gräberfelds und die archäologische Forschungsgeschichte maßgeblich erweitern“, sind die Archäologen überzeugt.
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