Kontrollbehörde prüft

Streichung des nächsten „echten“ Postamts geplant

Urfahr-Umgebung, der viertgrößte Bezirk Oberösterreichs, könnte bald mit nur zwei Postfilialen dastehen. Die Regulierungsbehörde prüft derzeit die Schließung in Bad Leonfelden. Der Bürgermeister steigt auf die Barrikaden. 

Bittere Neuigkeiten für die Bad Leonfeldner: Die Post teilte Bürgermeiter Thomas Wolfesberger (ÖVP) mit, dass es Überlegungen gibt, die Postfiliale am Hauptplatz zu schließen. „Wenn eine Filiale seit mindestens zwei Jahren rote Zahlen schreibt und einen negativen Ausblick hat, können wir sie laut Postmarktgesetz bei der Regulierungsbehörde einmelden. Das haben wir auch getan“, bestätigte die Post der „Krone“ die trüben Aussichten. Die Behörde hat nun drei Monate Zeit, zu entscheiden.

Stadtchef Wolfesberger will mit einem Schulterschluss aller Parteien für die Post kämpfen. Die ersten Ansagen klingen schon sehr kämpferisch: „Hier wird anscheinend ganz einfach mit dem Rotstift ein wichtiger Teil der Nahversorgung im ländlichen Raum von der Landkarte gestrichen, die Post AG hat aber einen Versorgungsauftrag.“

Acht Gemeinden ohne Postpartner
Sollte im Herbst dennoch das Aus kommen, hätte der einwohnermäßig viertgrößte Bezirk Oberösterreichs nur noch in Ottensheim und Gallneukirchen „echte“ Postämter. In acht der 25 Gemeinden fehlt derzeit sogar eine Postpartnerstelle. Ob die rund 4300 Leonfeldner im Falle einer Schließung ihre Briefe und Pakete in einem neuen Postpartnergeschäft im Ort abgeben werden können, ist derzeit noch ungewiss.