Linzer Kindergarten

„Kämpfte für meine Kinder wie eine Löwin!“

Oberösterreich
18.05.2023 09:00

Überraschend steht eine Linzer Betreuungseinrichtung vorm Aus. Die Chefin versteht die Welt nicht mehr: Alles sei alt, aber gut. Der Hintergrund sei eine „Racheaktion“ und der Prüfer sei zu einem „ungünstigen Zeitpunkt“ gekommen.

Seit Tagen klingelt das Handy von Monika Gyarmati (50) ständig. Besorgte Eltern rufen die Obfrau jenes Vereins, der die Kinderbetreuungseinrichtung „Brüderchen und Schwesterchen“ in der Linzer Bahrgasse führt, an. Sie hoffen auf positive Neuigkeiten.

Wie berichtet, müssen der dortige Kindergarten und zwei Krabbelstuben (insgesamt 33 Kinder) kurzfristig mit 26. Mai schließen. Hygienische und pädagogische Mängel hätte das Land im Vorjahr attestiert. Stein des Anstoßes wäre eine gekränkte Mitarbeiterin gewesen. „Ich habe sie gekündigt und sie hat sich beschwert“, seufzt die 50-Jährige bei einem „Krone“-Lokalaugenschein am Mittwoch. Und weiter: „Die Prüfer sind genau nach der Jause gekommen. Natürlich liegen da Brösel herum und es war auch Lulu im Topferl. Das war ein ungünstiger Zeitpunkt.“ Ein staubiges Regal und Urin am Klositz wären zudem kritisiert worden.

Nach der Überprüfung habe sie mit Mitarbeiterinnen alles zusätzlich geputzt. Sogar einen Roboter zum Wischen und Desinfizieren hätte man gekauft. „Wir putzen sowieso mehrmals täglich. In anderen Einrichtungen wird nur am Abend gereinigt“, so Gyarmati.

Bei einem weiteren Termin hätten die Prüfer die Hygiene nicht mehr bemängelt, doch ein Problem ist geblieben: Eine Sanierung um geschätzt 130.000 Euro wäre nötig. „Ich habe für meine kleinen Kinder gekämpft wie eine Löwin, aber womit sollen wir das zahlen?“, hat Gyarmati fast aufgegeben. Vor fast 17 Jahren hat sie die Einrichtung übernommen. Die mehr als 35 Jahre alten Möbel und Böden sind noch da. „Alt, aber gut“, so die Chefin.

(Bild: Dostal Harald)

In der Not hat Gyarmati alles um einen symbolischen Euro diversen Betreibern angeboten, Zusage gibt’s noch keine. „Wichtig ist mir, dass Kinder und Mitarbeiter wo unterkommen.“ Einige hätten schon Plätze, rund 20 Kids nicht.

Porträt von Krone Oberösterreich
Krone Oberösterreich
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