Nachdem Multimilliardär Elon Musk seinen Rücktritt als Vorstandschef des Kurznachrichtendienstes Twitter verkündet hatte, ist nun offiziell seine Nachfolgerin verkündet worden. Wie schon erste Gerüchte verrieten, handelt es sich dabei um die Werbe-Expertin Linda Yaccarino. Aber auch Musk bleibt im Führungsteam erhalten.
Eine Nachfolgerin sei gefunden und werde in rund sechs Wochen übernehmen, teilte Musk am Donnerstag in einem Tweet mit. Am Freitag bestätigte er in einem Tweet einen Bericht im „Wall Street Journal“.
Für Musk war dabei bereits mit seiner Übernahme des sozialen Netzwerks klar, dass er nicht lange selbst als Chef fungieren wolle. selbst als Chef fungieren wolle. „Ich werde als Geschäftsführer zurücktreten, sobald ich jemanden finde, der dumm genug ist, den Job zu übernehmen“, schrieb der 51-Jährige damals.
Yaccarino zeigte schon länger Sympathie für Musk
Von Dummheit kann bei Yaccarino aber wohl keinerlei Rede sein - so verantwortete sie zuletzt bei NBC Universal das globale Anzeigengeschäft. Zum Konzern gehören unter anderem die US-Senderkette NBC und der Streamingdienst Peacock. Zuvor arbeitete sie lange im TV-Geschäft von Warner. NBC Universal ging jüngst einen Deal mit Twitter rund um Material von den Olympischen Spielen in Paris 2024 ein.
„Variety“ schrieb unter Berufung auf Yaccarinos Umfeld, sie habe schon länger ihre Bewunderung für Musk zum Ausdruck gebracht. Mitte April interviewte sie ihn auf der Bühne einer Branchenkonferenz und zeigte dabei Sympathie für seine Ansichten und erklärten Ziele.
Musk hinterlässt zahlreiche Baustellen
Musks bisher rund halbes Jahr als „Head of Twitter“ war von Chaos und Kontroversen geprägt. Nach einer Reihe höchst umstrittener Entscheidungen wurde der Gegenwind immer stärker. Seiner Rücktrittsankündigung im Dezember ging eine von ihm selbst eingeleitete Twitter-Umfrage voraus, in der sich rund 57,5 Prozent der Teilnehmer für seinen Rücktritt aussprachen. Zuvor hatte Musk damals versichert, sich an das Ergebnis des Votums zu halten.
Sorge wegen Verrohung der Plattform
Musks Twitter-Kauf hatte von Anfang an für viel Argwohn gesorgt. Der Multimilliardär begründete die Übernahme als Aktion zur Stärkung der Redefreiheit. Kritiker befürchteten jedoch eine weitere Verrohung der Internetplattform. Sie sorgten sich, dass der Eigentümerwechsel zu ungezügelteren Hassbotschaften, Hetze und Desinformationen führen könnte.
Musk gelang es bisher nicht, diese Bedenken auszuräumen. Im Gegenteil: Mit einer Kündigungswelle, erratischen Regeländerungen und anderen brisanten Entscheidungen erschütterte er das Online-Netzwerk und verschreckte Anzeigenkunden - die wichtigste Einnahmequelle.
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