Normalerweise sind unsere Song-Contest-Starter den deutschen Nachbarn richtig „wurscht“. Und es ist fast Tradition, dass wir keine oder nur ganz wenige Punkte aus dem Nachbarland bekommen.
Doch schaut man sich die Pressestimmen zum Sieg von Teya & Salena beim 2. Halbfinale an, bekommt man fast den Eindruck, dass es in diesem Jahr Hoffnung gibt und das Frauenduo aus Österreich es weit bringt, vielleicht sogar zum Sieg - und das mit Unterstützung auch von deutschen Juroren und Televotern.
„Fantastisches Lied“ im Balladentüll
So schreibt etwa der „Spiegel“ nach dem Finaleinzug der beiden am Donnerstagabend nicht uncharmant: „Aus dem Balladentüll ragen am Ende zwei Beiträge besonders hervor: Die sehr souverän performenden Österreicherinnen Teya & Salena, die in ihrem semantisch äußerst schnittfesten, fantastischen Lied ,Who The Hell Is Edgar?‘ vorgeblich vom Geist des Schriftstellers Poe besessen sind, weil Frauen ja immer der männlichen Einflüsterung bedürfen, um Bedeutendes zu schaffen, und nebenbei noch Kritik an Spotifys Minimalstvergütung für gestreamte Musik unterbringen: ,Zero dot zero zero three‘, also 0,003 Euro, gibt es da pro Abruf. Und die Australier Voyager, die mit aufgeräumtem Metal und einem deutschstämmigen Sänger aus Buchholz in der Nordheide ins Finale einziehen.“
„Bester Liedtext“
Die „FAZ“ schwärmt nach Ansicht des Halbfinales gar: „Das Beste am zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contest (ESC) am Donnerstagabend war der Beitrag aus Österreich. Das Duo Teya & Salena konnte sich dabei gleich doppelt freuen: Teodora Špirić und Selina-Maria Edbauer zogen nicht nur ins Finale ein, sie hatten zuvor schon - zusammen mit ihren Koautoren Pele Loriano und Ronald Janeček - den Preis für den besten Liedtext dieses ESC bekommen, den Eurostory Best Lyrics Award. Für ein Lied, das den merkwürdigen Titel ,Who The Hell Is Edgar?' trägt. Und wer zur Hölle ist Edgar?“
Außenseiter mit „fantastischer Inszenierung“
Die Nachrichtenseite „NTV“ erklärte, dass zwar die Schwedin Loreen am Samstag beim Song-Contest-Finale als absolute Favoritin ins Rennen geht. „Dem für Österreich antretenden weiblichen Duo Teya und Salena“ sollte aber „zumindest Außenseiterchancen zugerechnet“ werden.
„Zeit online“ schrieb, dass mit Österreich ein „Außenseiter“ ins ESC-Finale einzieht und berichtete, dass der deutsche ESC-Kommentator Peter Urban von der ARD die in den Farben rot, schwarz und weiß gehaltene Show der beiden Sängerinnen „eine fantastische Inszenierung“ nannte.
Na, wenn das alles nicht ein gutes Omen, wenn die beiden am Samstag mit der Startnummer 1 das Finale des Eurovision Song Contests 2023 in Liverpool eröffnen.
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