„Spürbare Druckwelle“

Videos zeigen spektakuläre Brückensprengung

Wie sieht es aus, wenn 17.000 Tonnen Beton und Stahl kontrolliert in die Luft fliegen? Richtig, ziemlich spektakulär. In Nordrhein-Westfalen wurde am Sonntag die marode Rahmede-Talbrücke gesprengt.

Videos zeigen, wie die Rahmede-Talbrücke nach dem Einsatz von 150 Kilogramm Sprengstoff unter großem Jubel in sich zusammensackt und anschließend in eine immense Staubwolke aufgeht.

In Lüdenscheid konnten Bürger die Sprengung in einem Public Viewing in der Innenstadt verfolgen, berichtet der TV-Sender „ntv“. Aber auch am Talhang hätten sich viele Schaulustige versammelt. Auf Videos ist großer Jubel zu hören. Die FDP-Landespolitikerin, Anna Neumann, teilte Bilder des „WDR“. Die Kommentatorin des Videos berichtet von einer „spürbaren Druckwelle“. 

Rahmede-Talbrücke als Symbol der Dysfunktionalität
Die Brücke galt als Symbol für die vielerorts marode Infrastruktur in Deutschland. Vor ihrer Sprengung war sie 17 Monaten voll gesperrt - Verkehrschaos inklusive. Zu Tausenden donnern seither täglich Laster durch die Stadt Lüdenscheid. Sie sorgen für permanente Lärm- und Abgasbelastung sowie massive Schlafstörungen bei Anwohnern an den Umleitungsstrecken, wie die Bürgerinitiative A45 kritisiert.

Der Sprengabbruch bedeutet nach Einschätzung des Bundesverkehrsministeriums Volker Wissing (FDP) einen „Meilensten“ auf dem Weg zu einem schnellstmöglichen Neubau. Im Sommer solle entschieden werden, welches Unternehmen den Zuschlag für den Neubau erhalte.

16.000 Brücken in Deutschland marode
Am Anfang des Jahres berichtete der „SWR“, dass in Deutschland etwa 1600 Brücken marode sind, die in den Zuständigkeitsbereich des Bundes fallen. In den Kommunen seien etwa 13.500 Brücken sanierungsbedürftig und bei der Deutschen Bahn rund 1.000. Macht etwa 16.000 Brücken. Oder besser gesagt: 15.999. Die Rahmede-Talbrücke kann wahrscheinlich bald von der Liste gestrichen werden.