Peter Licht hat das Skandalstück aus 1664 neu interpretiert. Schauspielstudenten des Mozarteums bringen eine noch einmal neu durchgemischte, moderne Fassung auf die Bühne.
Obwohl die heute weltweit auf und ab gespielte Komödie im Auftrag von Frankreichs Sonnenkönig Ludwig XVI. entstand, sie blieb jahrelang unaufgeführt. Die Rede kann nur von Molières „Tartuffe“ sein. Das im Stück thematisierte Streben nach Bereicherung, gewieft umgesetzt und stets zulasten anderer gelebt, gefiel 1664 nicht einem jeden. Erst eine dritte, deutlich entschärfte Fassung fand Gefallen. Sie bekam die Erlaubnis, gespielt zu werden.
Der deutsche Musiker, Publizist und Dramaturg Peter Licht unterzog das Weltstück vor wenigen Jahren einer Neuinterpretation. Das Mozarteum spielt Lichts „Tartuffe“ nun in Salzburg. Regisseurin Nele Rosetz und Dramaturg Frank Max Müller bringen wiederum ihre Interpretation von Lichts Fassung auf die Bühne. Im Original werden Frömmelei und Heuchelei im Frankreich des Absolutismus aufs Korn genommen, Licht nimmt Optimierungs- und Innovationsglauben unter die Lupe. Rosetz und Müller setzen voll auf die Gruppe. Dynamiken und Veränderungen unter Gruppenmitglieder stehen bei den beiden im Fokus. Titelfigur Tartuffe macht sich gestern wie heute durch seinen Eigennutz wenig Freunde.
Auch Peter Licht kommt nach Salzburg
Schauspieler des Abschlussjahrgangs am Thomas-Bernhard-Institut bringen ab Donnerstag, 20. April die Satire im Theater im KunstQuartier auf den Boden des 21. Jahrhunderts.
Multikünstler Peter Licht kommt schließlich am 5. Mai nach Salzburg. Er gastiert in der ARGEKultur, singt und liest aus seinem Roman „Ja okay, aber“. In dem dreht sich auch beinahe alles um den Kapitalismus. Und um den dazugehörigen Kaffeekonsum.
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