Eurozonen-Vergleich:

Österreich greift am wenigsten in Preise ein

Wirtschaft
14.04.2023 12:17

Eine aktuelle Studie zeigt: Österreich greift kaum direkt in die Preise ein, um die Teuerung abzuschwächen. Die Regierung hat im Gegensatz zu anderen Ländern in der Eurozone auf Unterstützungen gesetzt, wie eine Analyse des Momentum-Instituts zeigt.

Die betrachteten Daten stammen von der Denkfabrik Bruegel. Österreich habe lediglich bei der Strompreisbremse direkt in die Preise eingegriffen, heißt es. Ansonsten sei bisher vor allem auf Einmalzahlungen gesetzt worden. „Das Problem der Teuerung packt man dabei nicht an der Wurzel, man bekämpft lediglich Symptome“, sagte Momentum-Ökonomin Marie Hasdenteufel in einer Aussendung.

So würden Haushalte damit nur kurzzeitig entlastet, die Inflation werde hingegen nicht gedämpft. Tatsächlich gingen viele Länder in der Eurozone bisher einen anderen Weg. Die meisten haben laut der Analyse des gewerkschaftsnahen Instituts auf einen Mix aus einkommens- und preiswirksamen Maßnahmen gesetzt. Beispiele sind der Strompreisdeckel und die Mietpreisbremse in Spanien sowie die Gaspreisbremse in Deutschland. Diesen Ländern sei es gelungen, die Inflationsrate durch die direkten Preiseingriffe zu reduzieren.

Österreich kämpft mit vergleichsweise hoher Inflation
In Österreich lag die Inflationsrate im Februar bei elf Prozent. Die meisten Länder, die stärker auf preissenkende Instrumente zurückgegriffen hätten, hätten einen geringeren Wert. Eine Ausnahme sind die baltischen Staaten, was vor allem auf Unterschiede im Konsumverhalten zurückzuführen sein dürfte. Zudem wirken kurzfristige Energiepreisschwankungen dort stärker auf die Inflation.

„Andere Länder haben vorgemacht, wie wir die Teuerung bekämpfen und Haushalte gezielt entlasten können. Statt den Menschen weiterhin Geld in die Hand zu drücken, um irgendwie mit den rasant steigenden Preisen Schritt halten zu können, wäre es sinnvoll, direkt in die Preise einzugreifen“, schlussfolgert Hasdenteufel. Das Momentum-Institut empfiehlt, die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel zu senken und eine Mietpreisbremse einzuführen. Mit Anfang April stiegen die Mieten mit Richtwertmietzins (vor allem in Wien), im Juni folgen die Kategoriemieten. Die Denkfabrik rät darüber hinaus zu einer Gaspreisbremse.

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