Projekt in OÖ

Die „Nasen“ bekommen ganz besondere Ostereier

Oberösterreich
04.04.2023 13:00

Ostereier suchen einmal anders: Sobald die Temperaturen wieder etwas steigen, gehen Fischerei-Experten der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) demnächst im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts in Oberösterreich auf eine ganz besondere Unterwasser-Mission. 

Und darum geht  es: Die Fischexpertem entnehmen aus einem Zubringerfluss der Enns befruchtete Fischeier der „Nase“ und transportieren diese an die Traun, um rund 150 eigens angelegte Schotter-Nester damit zu befüllen. So soll die stark gefährdete Fischart wieder im Fluss heimisch werden.

Nasen sind Schwarmfische
„Die Bundesforste betreuen und bewirtschaften über 2.000 km Fließgewässer des Landes“, sagt Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz. „Damit einher geht die Verantwortung, die Artenvielfalt in diesen sensiblen Ökosystemen auch für zukünftige Generationen zu erhalten.“ Die Nase (Chondrotoma nasus) ist ein geselliger, bis zu 50 cm langer Schwarmfisch. Ihren Namen verdankt sie dem markanten Aufsatz auf ihrer Oberlippe, der ihrem Kopf ein nasenartiges Aussehen verleiht.

Laichzug der Nasen
Kam die Nase früher als Massenfisch in allen österreichischen Voralpenflüssen millionenfach vor, sind die Populationen seit mehreren Jahrzehnten stark zurückgegangen. Grund dafür sind vor allem die Verbauung und Regulierung der Gewässer, wodurch die Laichwanderungen der Nase verhindert werden und die Fische sich nicht ausreichend fortpflanzen können. Umso besonderer ist das Naturschauspiel, das - abhängig von Wassertemperatur und Witterung - in Kürze im Neustiftgraben stattfindet: In dem Zubringerfluss der Enns in der oberösterreichischen Gemeinde Großraming versammeln sich jedes Jahr noch tausende Nasen, um ab einer Wassertemperatur von rund sieben Grad ihren Laich flächendeckend auf dem lockeren Schottergrund abzulegen.

Nester als Kinderstube für 20.000 kleine Nasen
Von dort entnehmen Fischerei-Experten einen kleinen Teil der befruchteten Fischeier, um das kostbare Gut innerhalb weniger Stunden zur nahe gelegenen Traun und Ager zu transportieren. An zwei flach abfallenden, ufernahen Kiesbänken an Traun und Ager wird auf einer Fläche von etwa 200 m² der befruchtete Fischlaich in rund 150 Schotter-Nester eingebracht. Rund 60.000 Fischeier finden auf diese Weise ihre neue „Kinderstube“ in der Traun. Schon in wenigen Wochen werden aus einem Teil der Eier rund 20.000 winzig kleine Fischlarven schlüpfen und ihre neue Heimat besiedeln

 OÖ-Krone
OÖ-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele