Reinhold WÜRTH

Kunstsinniger Milliardär und Mäzen mit Weitblick

Von der kleinen Schraubenhandlung zu einer der größten Kunstsammlungen der Welt - Unternehmer Reinhold Würth kommt nach Wien, um die Highlight-Schau „Amazing“ im Leopold Museum zu eröffnen.

Als mein Vater 1954 ganz überraschend verstorben ist, wurde ich als 19-jähriger Bub quasi über Nacht ins kalte Wasser geworfen. Und ich bin losgeschwommen, eigentlich ohne groß zu überlegen: Soll ich, will ich, kann ich? Ich habe es einfach gemacht“, erinnerte sich der deutsch-österreichische Unternehmer Reinhold Würth einmal an seine Anfänge. Und wie er es gemacht hat. Aus einer Schraubenhandlung mit nur einem Mitarbeiter im deutschen Künzelsau bei Stuttgart baute er ein globales Unternehmen auf.

Ein Selfmademan, der es zum Weltmarktführer im Bereich Montage- und Befestigungstechnik mit rund 80.000 Angestellten brachte. „Das Schöne ist, dass er nicht nur ein klar kalkulierender Kaufmann ist, sondern der Öffentlichkeit auch etwas zurückgibt“, betont der Direktor des Leopold Museums, Hans-Peter Wipplinger.

Seit fast 60 Jahren ist Würth ein großer Förderer der Kunst, er trug eine der bedeutendsten Sammlungen der Welt zusammen - mit Werken, die ein “Who’s who„ der Kunstgeschichte abbilden - und eröffnete 15 Museen und Ausstellungsräume in ganz Europa, in denen er diese wunderbare Sammlung gratis der Öffentlichkeit zugänglich macht. Musikalische Projekte fördert er mit einer eigenen Stiftung, u. a. gründete er 2017 die Würth Philharmoniker. Außerdem rief er einen Literaturpreis ins Leben, den 2022 Annie Ernaux noch vor dem Nobelpreis erhielt. Ein Visionär in vielen Bereichen.

„Reinhold Würth ist ein großer Mäzen - in Kunst, Literatur und Musik. Er hat etwas geschaffen, von dem die Gesellschaft profitieren kann“, so Wipplinger. Profitieren kann nun auch Wien. Würth gewährte dem Leopold Museum freie Hand, um aus den 20.000 Werken seiner Sammlung die Ausstellung „Amazing“ zusammenzustellen. Heute reist er zur Eröffnung an, um sich selbst ein Bild zu machen. „Ich bin schon sehr gespannt, seine Augen zu sehen“, freut sich Wipplinger. „Ich hoffe, er wird es lieben.“

Mit der „Krone“ ins Museum:
Das Leopold Museum präsentiert ab morgen erstmals in Österreich Highlights der Sammlung Würth in einer großen Schau. 
Nähere Informationen: www.leopold.org
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